Wirtschaft

200 AUA-Mitarbeiter müssen in "Corona-Urlaub"

Weil wegen des Stopps der China-Flüge zwei Langstreckenjets am Boden stehen, haben bis zu 200 AUA-Mitarbeiter keine Arbeit.

Heute Redaktion
Teilen
(Symbolfoto): Die Austrian Airlines schicken bis zu 200 Mitarbeiter nach Hause.
(Symbolfoto): Die Austrian Airlines schicken bis zu 200 Mitarbeiter nach Hause.
Bild: Reuters

Die gesamte Lufthansa-Gruppe, zu der neben der AUA auch die Swiss gehört, hat bis Ende März alle Passagierflüge nach Festland-China ausgesetzt ("Heute" hat berichtet). Weil nun zwei der zwölf Langstreckenjets am Boden stehen, haben derzeit rund 200 AUA-Mitarbeiter keine Arbeit.

Italien-Flugplan unverändert

Ihnen wird unbezahlter Urlaub, Blockteilzeit und Bildungskarenz zunächst für den Zeitraum April bis Juni angeboten, sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech am Dienstagabend zur APA.

Der Flugplan nach Italien bleibe unverändert bestehen. Passagieren mit Flügen nach Turin, Mailand, Bologna, Venedig und Verona werden für Flüge bis einschließlich dem 2. März kostenfreie Umbuchungen angeboten.

HIER >> Coronavirus in Österreich: Alle Infos zur aktuellen Lage im "Heute"-Live-Ticker

Absoluter Aufnahmestopp

Der gesamte Lufthansa-Konzern tritt aktuell wegen der wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus auf die Kostenbremse. Vorstandsmitglied Harry Hohmeister kündigte in einem Interview mit dem "Handelsblatt" neue Sparmaßnahmen an. Geplante Neubesetzungen müssten ausgesetzt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Der AUA drohten schon ohne Virusausbruch rote Zahlen. Bis Ende 2021 sollen 700 bis 800 Stellen – das ist jeder zehnte Arbeitsplatz im Unternehmen – wegfallen. Bereits ab April will das rot-weiß-rote Flugunternehmen mit 90 Führungskräften weniger auskommen.

Kommt es schlimmer?

"Es kann gut sein, dass sich die Lage noch weiter verschärft. Und die Entwicklungen, die im Augenblick in Europa erkennbar sind, die eignen sich eher dazu, noch beunruhigter zu sein. Und dann werden wir möglicherweise noch weitergehende Maßnahmen ergreifen müssen", so Hoensbroech. Deshalb müsse man versuchen, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Zahlen zu Kosten und Umsatzeinbußen will Lufthansa erst am 19. März bekannt geben.

Doch es gibt auch einen positiven Aspekt: Ab 1. März wird das Angebot an Frachtflügen nach China auf dann acht wöchentliche Verbindungen aufgestockt. Das ist allerdings noch weit vom Normalmaß mit 15 Umläufen entfernt. Um längere Aufenthalte der Crews in China zu vermeiden, legen die Lufthansa Cargo-Maschinen regelmäßig Zwischenlandungen im russischen Nowosibirsk ein.