Politik

200 Flüchtlinge sollen per Flugzeug nach Österreich

Heute Redaktion
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Bild: ORF Pressestunde

An nur einem Tag sind am Wochenende vor Libyen 3.427 Flüchtlinge gerettet worden. Hilfsorganisationen fordern nun eine neue Asylpolitik in Europa, um Tragödien am Mittelmeer zu verhindern.

Michael Chalupka von der Diakonie Österreich schlug in der ORF-Pressestunde vor, besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen ein humanitäres Visum (auf sechs Monate begrenzt) zu gewähren. Die Auswahl der Flüchtlinge soll das Flüchtlingswerk UNHCR übernehmen, das schon jetzt 94.000 Hilfsbedürftige im Jahr vorschlage.

"Von Europa werden derzeit aber nur 5.500 aufgenommen – der Großteil geht in die USA, nach Kanada und Neuseeland", so Chalupka. Österreich würde im Pilotprojekt "Jetzt Leben retten" 200 Flüchtlinge per Flugzeug holen, Italien 1.000. Mit Deutschland sei man im Gespräch.

Dem Staat entstünden keine Kosten, "die tragen wir und unsere Partner", sagt Chalupka. "Ein Flug kostet 300 Euro, ein Schlepper-Ticket 3.000 Euro."

Für heuer erwarten die italienischen Behörden, dass insgesamt 200.000 Flüchtlinge übers Mittelmeer nach Italien kommen werden. Das wären 30.000 mehr als im Vorjahr. Am Montag nimmt sich ein Sonder-Nationalrat des Flüchtlingsthemas an. Die Grünen fordern legale Einwanderungsmöglichkeiten in die EU.