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200 Labor-Pferde landeten auf dem Teller

Heute Redaktion
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Die belgische Behörde für Lebensmittelsicherheit (AFSCA) zog 16,8 Tonnen Pferdefleisch aus dem Verkehr, bevor es auf dem Tisch landen konnte. Die Notbremse zogen die Behörden allerdings zu spät. Das aus Frankreich importierte Fleisch von Labor-Pferden wurde zum größten Teil bereits verspeist.

Es geht um mindestens 200 Pferde, die für pharmazeutische Zwecke gehalten wurden, um zum Beispiel Impfstoff herzustellen. Ein Großhändler aus Südfrankreich soll mit Komplizen das Pharma-Fleisch in den Handel geschleust haben. Die Polizei aus Toulouse ermittelt gegen mehr als zehn Verdächtige.

Der Großhändler schummelte auf das Pharma-Fleisch falsche Etiketten und exportierte 17,5 Tonnen nach Belgien. Dort wurde das Labor-Fleisch unter eine Lieferung aus 82 Tonnen Fleisch gemischt. 63,2 Tonnen wurden bereits verkauft und gegessen. 1,6 Tonnen gelangten im Februar und März gar als Frischfleisch in die Läden. 16,8 Tonnen wurden tiefgefroren - dieses Fleisch fanden die Beamten jetzt. Die Mogel-Tiefkühlware wurde beschlagnahmt.

Tiere aus Pharmalaboren dürfen grundsätzlich nicht in den Handel gelangen. Nach Angaben der französischen Behörden ist es gesundheitlich aber unbedenklich, das Fleisch der Laborpferde zu verzehren.