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200 Wale in Neuseeland gestrandet - die Hälfte ist tot

Heute Redaktion
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Erschütterndes Waldrama vor der Küste Neuseelands. Fast 200 Grindwale sind gestrandet, 103 Tiere sind qualvoll verendet. Hunderte Helfer bemühten sich seit Freitag, die Meeressäuger feucht zu halten und zurück ins Meer zu befördern.

Etwa 90 der Meeressäuger seien gerettet worden, teilte die Umweltbehörde DOC am Samstag mit. Freiwilligen Helfern sei es gelungen, die Wale mit Einsetzen der Flut in tieferes Wasser zu leiten. "Sie sammeln sich und haben Kurs nach Süden genommen, was eine wirklich gute Sache ist", sagte der örtliche DOC-Verantwortliche Andrew Lamason.

Eine der größten Wal-Strandungen

Es herrscht dennoch die Sorge, dass die Wale - wie zuvor geschehen - umkehren und erneut stranden könnten. Für diesen Fall schließen die Behörden auch ein Einschläfern nicht aus. Die 198 Meeressäuger waren am Freitag bei Farewell Spit entdeckt worden, einer schmalen Landzunge an der Nordspitze der Südinsel Neuseelands.

"Am Valentinstag ist viel Liebe gezeigt worden", bedankte sich die Tierschutzorganisation Project Jonah, die auf die Rettung von Walen spezialisiert ist. Etwas kühleres Wetter und Regen sorgten dafür, dass die Wale bessere Überlebenschancen hatten, sagte DOC-Chef Lamason.

Einschläferungen ab Montag

Am Sonntag wollen Helfer bei Morgenanbruch die Strände nach möglicherweise erneut gestrandeten Tieren absuchen. "Wir werden auch ein Flugzeug einsetzen", sagte Lamason. Wenn es allerdings am Montag noch festsitzende Wale geben sollte, müssten diese eingeschläfert werden, um ihnen weitere Leiden zu ersparen.

Es war eine der größten Wal-Strandungen in der Geschichte des Landes. Rund 500 Freiwillige hatten seither versucht, die Tiere mit Wasserkübeln und nassen Decken feucht zu halten. Warum die Meeressäuger stranden, ist unklar. Womöglich verirrt sich ein krankes Tier in seichtes Wasser und die anderen folgen. Einige der Tiere waren bis zu sechs Meter lang. Aber auch mehrere frischgeborene Kälber seien darunter, hieß es.

Dunkelheit wurde zu Problem

Mit Einbruch der Dunkelheit musste die Aktion am Freitag zurückgefahren werden. Es war zu gefährlich, über Nacht mit Walen im Wasser zu sein. Samstagfrüh wurden noch mehr Freiwillige aufgerufen, mit Kübeln und Schaufeln anzurücken. Auch Tierärzte wurden angefordert. So wurden zumindest über 90 Wale gerettet.

 

An den Küsten Neuseelands kommt es immer wieder zu massiven Strandungen von Walen. Zuletzt waren im November 2014 mehrere Tiere im Ohiwa-Hafen verendet oder mussten eingeschläfert werden. Warum die Meeressäuger stranden, ist unklar. Womöglich verirrt sich ein krankes Tier in seichtes Wasser und die anderen folgen.