Wetter

2022 könnte wärmstes Jahr der Messgeschichte werden

Eine neue Abschätzung der ZAMG zeigt, dass 2022 noch das wärmste Jahr der 255-jährigen Messgeschichte werden könnte.

Leo Stempfl
Verbrannte Wiesen, verschwundene Seen, auch in Österreich macht sich die Rekord-Hitze bemerkbar.
Verbrannte Wiesen, verschwundene Seen, auch in Österreich macht sich die Rekord-Hitze bemerkbar.
Sonja Jordan / imageBROKER / picturedesk.com

Ein Gutteil der österreichischen Bevölkerung musste trotz kältestauender Nebelsuppe dieses Jahr noch nie einheizen – und das am 10. November. Grund dafür ist der ungewöhnlich warme Herbst. In kaum einer Landeshauptstadt wurde bisher Frost verzeichnet, der Oktober ging als der wärmste der Messgeschichte ein.

Auch wenn in höheren Lage bereits größere Mengen Schnee fielen (über einer Höhe von rund 1.000 Metern), waren auch das nur kurze Ausreißer. Am Samstag, dem 11. November, rechnen Wetter-Experten wieder mit Temperaturen von bis zu 17 Grad (mehr dazu hier).

Platz eins noch möglich

Dass das alles andere als normal ist, zeigt nun auch eine erste Abschätzung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). 2022 wird sich demnach mit sehr großer Wahrscheinlichkeit unter den fünf wärmsten Jahren der Messgeschichte einordnen – Auch Platz eins ist noch möglich.

"In der Auswertung des Zeitraums von Jänner bis November liegt 2022 im Tiefland Österreichs derzeit gleichauf mit 2018, dem bisher wärmsten Jahre der Messgeschichte. Auf den Bergen liegt 2022 sogar deutlich voran", sagt Alexander Orlik von der ZAMG.

Der Verlauf des restlichen Novembers und des Dezembers entscheiden über die endgültige Platzierung. "Eine genaue Prognose ist jetzt natürlich noch nicht möglich. Aber berücksichtigt man den Prognosetrend der nächsten Wochen und nimmt man für den Dezember einen Durchschnittswert der letzten zehn Jahre, dann liegt 2022 im Tiefland Österreichs im Bereich des viertwärmsten Jahres der Messgeschichte und auf den Bergen im Bereich der ersten beiden Plätze."

Rekordhalter ist 2018

Einen direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel lässt ein Blick auf die Top 25 zu. Darin finden sich fast nur Jahre der jüngeren Vergangenheit. Auch 2022 bestätigt somit den Trend zu einem immer wärmeren Klima. Unter den 25 wärmsten Jahren der 255-jährigen Messgeschichte Österreichs liegen bereits 18 Jahre, die seit den 2000er-Jahren auftraten.

Die aktuelle Reihung: 2018, 2014, 2019, 2015, 2020, 1994, 2007, 2016, 2000, 2002, 2008, 2017, 2011, 2012, 2009, 1822, 2013, 1992, 1797, 2003, 2021, 1811, 1794, 1998, 2001 (Auswertung HISTALP-Tiefland).

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    extremwetter.tv / Marco Kaschuba