Fussball
2:1 gegen Deutschland! England erobert EM-Titel
Zum ersten Mal überhaupt heißt der Europameister im Frauen-Fußball England. Im Final-Krimi in London gelang ein 2:1-Sieg gegen Deutschland.
Englisches EM-Sommermärchen! Die "Lionesses" krönten sich am Sonntag im Wembley Stadion erstmals zum Fußball-Europameister. In einem packenden Final-Krimi kämpften die Gastgeberinnen den achtmaligen Champion Deutschland mit 2:1 in der Verlängerung nieder.
Für die Deutschen begann das Endspiel mit einem Schock. Top-Torschützin Alexandra Popp verletzte sich beim Aufwärmen, musste acht Minuten vor dem Anpfiff passen. Lea Schüller, Lebensgefährtin der österreichischen Seglerin Lara Vadlau, rückte in die Startelf.
Die Britinnen begannen mit der Unterstützung von 87.192 Fans im Rücken stark, setzten ihre Gegnerinnen sofort unter Druck.
Aufregung herrschte nach einer halben Stunde! Marina Hegering traf nach einem Getümmel im Strafraum Leah Williamson am Arm. Der VAR kontrollierte die Szene – entschied sich aber gegen einen Strafstoß für die Deutschen. Es blieb beim gerechten 0:0 zur Pause.
Wembley wird Tollhaus
Nach dem Wechsel kamen die Gäste zu zwei Top-Chancen. Das Tor aber gelang England – und was für eines. Ella Toone lupfte den Ball aus rund 15 Metern über Keeperin Merle Frohms hinweg ins Eck (62.). Wembley verwandelte sich in ein Tollhaus.
Zum Zeitpunkt des Treffers waren die Hausherrinnen nur zu zehnt. Star-Stürmerin Beth Mead hatte sich zuvor verletzt, wurde behandelt, musste später sogar ausgewechselt werden.
Magull rettet Deutsche in Verlängerung
Die deutschen Damen steckten nicht auf, kamen in Minute 66 zur großen Ausgleichschance. Lina Magull scheiterte jedoch am Pfosten. Besser zielte sie wenig später. Die Bayern-Spielerin hielt ihr Bein aus vier Metern in einen Querpass – 1:1 (79.). Im heißen Finish fielen keine Treffer. Es ging in die Verlängerung.
Und dort schlug Chloe Kelly zu. Die 24-Jährige stocherte den Ball in der 110. Minute zum 2:1 über die Linie, erneut kannte der Jubel keine Grenzen.
Im Gegensatz zur regulären Spielzeit brachten die Engländerinnen die Führung diesmal ins Ziel – und jubelten nach 120 Minuten über den EM-Pokal – wie die Herren 1966 im Wembley-Stadion.