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22 Verletzte bei Randalen zwischen Kurden und Türken...

Heute Redaktion
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Bern war am Samstag Schauplatz eines Konflikts zwischen Kurden, Türken und der Polizei. 22 Menschen wurden verletzt, unter anderem weil ein Auto in eine Menschengruppe raste. Der Einsatz dauerte bis in die Abendstunden.

Auslöser der schweren Ausschreitungen in der Schweizer Hauptstadt war eine genehmigte Kundgebung der Union Europäisch-Türkischer Demokraten, die der in der Türkei regierenden AK-Partei nahe steht. Kurden planten daraufhin eine Gegendemo.

Abgelehnte Gegendemo-Verlegung war Stein des Anstoßes

Die Polizei wollte ein Aufeinanderprallen der Demos verhindern und bat die Kurden, die Gegendemo an einem anderen Ort zu veranstalten. Das verweigerten sie laut Behördenangaben, woraufhin der Helvetiaplatz am Nachmittag geräumt wurde. Demonstranten griffen Polizisten an, fünf Beamte und ein Polizeihund wurden verletzt. Auch Kurden und Türken fielen übereinander her. Die Polizei versuchte, die Lage mit Tränengas und Gummigeschossen zu beruhigen.

Nahe des Helvetiaplatzes fuhr ein Wagen in eine Menschenmenge, dabei wurden zwei Fußgänger und der Lenker verletzt. Videos zeigen die schreckliche Szene, Schreie sind zu hören. Ein anderer Autofahrer wurde von Menschen aus dem Wagen gezerrt und ebenfalls verletzt.

Mehrere Stunden nach den ersten Zusammenstößen griffen Demonstranten das Berner Amtshaus an und bewarfen es mit Farbbeuteln. Als die Polizei einschritt, flogen Steine und Flaschen, Feuerwerkskörper wurden gezündet.

Kurden fühlten sich von Polizei behindert

Die Demonstranten warfen der Polizei vor, türkische Faschisten unterstützt zu haben. Sie hätten eine Solidaritätskundgebung für die Bevölkerung der Kurden-Hochburg Cirze verhindert, die von der türkischen Armee abgeriegelt wurde. Die Polizei wehrt sich gegen die Kritik. Die Gegendemonstranten hätten zuvor das Angebot einer alternativen Route abgelehnt, so die Polizei.