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224 Tote wegen mysteriöser "mechanischer Einwirkung"

Heute Redaktion
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Nach dem verheerenden Absturz einer russischen Passagiermaschine auf der ägyptischen Halbinsel Sinai, bei dem alle 224 Insassen ums Leben gekommen sind, laufen die Bergungsarbeiten auf Hochtouren. Auch die Ermittlungen der Ursache werden fieberhaft durchgeführt, zeigen sich aber immer mysteriöser. Nachdem zuerst ein technischer Defekt angenommen wurde, behautete die Terror-Organisation IS, den Flieger abgeschossen zu haben. Die Fluglinie Kolawia sprach am Montag von einer "mechanischen Einwirkung".

Nach dem auf der ägyptischen Halbinsel Sinai, bei dem alle 224 Insassen ums Leben gekommen sind, laufen die Bergungsarbeiten auf Hochtouren. Auch die Ermittlungen der Ursache werden fieberhaft durchgeführt, zeigen sich aber immer mysteriöser. Nachdem zuerst ein technischer Defekt angenommen wurde, behautete die Terror-Organisation IS, den Flieger abgeschossen zu haben. Die Fluglinie Kolawia sprach am Montag von einer "mechanischen Einwirkung".
"Die einzige erklärliche Ursache wäre eine mechanische Einwirkung auf das Flugzeug", so Kolawia-Vizechef Alexander Smirnow bei einem Statement in Moskau. Die "BBC" berichtete von einer "äußeren Aktivität", die das Flugzeug zum Absturz gebracht habe. Details, was das genau bedeutet oder ob es sich gar um einen Abschuss handelt, wurden nicht genannt. Smirnow betonte, dass es keinen Notruf gab und dies bedeute, dass die Crew "zum Zeitpunkt der Katastrophe bereits vollständig arbeitsunfähig" war.

Infolge verlor das Flugzeug massiv an Tempo, brach offenbar in der Luft entzwei und stürzte innerhalb von unter 60 Sekunden auf die Erde. Die Trümmer des Airbus A321 lagen auf einer Fläche von 20 Quadratkilometern verteilt. Alle 224 Passagiere und Crewmitglieder starben. Die Überreste von 144 Passagieren wurden am Montag bereits nach St. Petersburg gebracht, wo die Identifizierung beginnt.

IS brüstet sich mit Abschuss

Die meisten der Opfer waren russische Urlauber, die vom Badeort Scharm al-Scheich nach St. Petersburg unterwegs waren. Außerdem sollen auch einige Ukrainer und Weißrussen im Flugzeug gesessen haben. Stunden nach dem Absturz erklärte die Terrororganisation IS mit einem Video, das Flugzeug aus Rache wegen der russischen Militäraktionen in Syrien abgeschossen zu haben. Das Video mit verschwommenen Aufnahmen zeigte die Explosion eines Flugzeugs.

Ein Abschuss schien Experten wenig wahrscheinlich, die Ein-Mann-Boden-Luft-Raketen erreichen keine Höhe von 10.000 Metern. Auch ein technischer Defekt als alleiniger Grund für den Absturz wird von der russischen Flugaufsicht ausgeschlossen. Der Pilot sei mit mehr als 12.000 Flugstunden äußerst erfahren, widerspricht die Fluglinie den Vorwürfen. Der Copilot des abgestürzten Airbus A321 soll sich nach Angaben seiner Ehefrau vor dem Start bei der gemeinsamen Tochter über den technischen Zustand des Flugzeuges, der "sehr zu wünschen übrig lässt", beschwert haben. Diesem Bericht wird ebenfalls nachgegangen.

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