Life

24-Jähriger muss nach einem kleinen Bier onanieren

Das Leben eines Chinesen gerät von heute auf morgen außer Kontrolle: Er schreit, er legt Hand an sich und gerät in Panik. Und niemand weiss, warum.

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia.com

Das Leben eines Chinesen gerät von heute auf morgen außer Kontrolle: Er schreit, er legt Hand an sich und gerät in Panik. Und niemand weiß, warum.

Nichts deutete darauf hin, dass sich das Leben des 24-Jährigen an diesem Tag umkrempeln würde. Doch am Abend gerät es aus den Fugen: Der Chinese, dessen Name im Fachjournal "" nicht erwähnt wird, dreht durch.

Der Mann – nennen wir ihn der Einfachheit halber Herr X. – ist plötzlich felsenfest davon überzeugt, seine Eltern seien in Gefahr und er müsse sie retten. Dann masturbiert er öffentlich vor zwei Kommilitoninnen. Als er sich nicht beruhigen lässt, liefert man ihn in die psychiatrische Notaufnahme ein.

Gesundheitscheck ohne Ergebnis

Dort geht sein seltsames Gebaren weiter: Er schreit die Pfleger an und verlangt, das Zimmer zu verdunkeln. Tür und Vorhänge müssen geschlossen sein. Trotzdem kann er nicht schlafen. Ständig ruft er den Namen seines Vaters. Reagiert der nicht sofort, wird er nervös.

Um den Symptomen auf den Grund zu gehen, überwachen die Mediziner 24 Stunden lang die Aktivität seines Gehirns. Doch das Ergebnis ist ebenso unauffällig wie das des Kernspin-Checks. Auch psychologische Tests erklären das merkwürdige Verhalten von Herrn X. nicht, genauso wenig wie die 0,2 Promille, die bei ihm gemessen werden.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Es muss sich um eine psychotische Episode handeln, schlussfolgern die Ärzte. Sie verabreichen ihm den Wirkstoff Quetiapin, der häufig bei Schizophrenie verordnet wird. Das Mittel scheint anzuschlagen: Nach einer Woche kann Herr X. ohne Symptome entlassen werden.

Aber schon nach 40 Tagen wiederholt sich das Ganze und der 24-Jährige kommt erneut ins Spital. Wieder können die bei ihm gemessenen Gesundheitswerte das Ausrasten des Chinesen nicht erklären. Doch erneut wird bei ihm ein Blutalkohol von umgerechnet etwa 0,2 Promille festgestellt. Weil es bei seiner ersten Einlieferung gut gewirkt hat, erhält Herr X. auch dieses Mal Quetiapin und die Symptome verschwinden.

Finger weg vom Alkohol

Als er kurze Zeit später wieder im Spital vorstellig wird, dämmert es den behandelnden Ärzten: Offenbar sind die geringen Mengen Alkohol, die Herr X. vor den Anfällen zu sich genommen hat, Auslöser dafür. Denn auch vor dem dritten Besuch hatte der 24-Jährige ein kleines Bier getrunken.

Warum die geringen Mengen eine so große Wirkung haben, ist den Medizinern nach wie vor ein Rätsel, wie Da-Li Lu und Xiao-Ling Lin in ihrem Fallbericht schreiben. Möglicherweise beginne sich bei Herrn X. eine Schizophrenie zu manifestieren und der Alkohol habe die damit verbundenen psychotischen Episoden gefördert. Vielleicht leide er auch unter einer Angststörung, die der Alkohol befeure.

Unabhängig davon empfehlen sie ihrem Patienten, künftig auf Alkohol zu verzichten, was er bislang auch tut. Und siehe da: Seither hat es keine weiteren Schübe gegeben.