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25 Tote bei Fährunglück vor Südkoreas Küste

Heute Redaktion
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Einen Tag nach dem Untergang einer Fähre vor der Südwestküste Südkoreas suchen die Rettungsmannschaften nach wie vor fieberhaft nach Überlebenden unter den fast 300 Vermissten. Die starke Strömung, Kälte und schlechte Sicht durch Nebel erschwerten jedoch die Arbeiten an der Unglücksstelle. Taucher sollten versuchen, ins Innere des gesunkenen Schiffs vorzudringen. Bislang sind neun Todesopfer bestätigt. Ein Großteil davon Schulkinder, die auf einem Ausflug auf die Ferieninsel Cheju unterwegs waren.

Einen Tag nach dem Untergang einer Fähre vor der Südwestküste Südkoreas suchen die Rettungsmannschaften nach wie vor fieberhaft nach Überlebenden unter den fast 300 Vermissten. Die starke Strömung, Kälte und schlechte Sicht durch Nebel erschwerten jedoch die Arbeiten an der Unglücksstelle. Taucher sollten versuchen, ins Innere des gesunkenen Schiffs vorzudringen. Bislang sind 25 Todesopfer bestätigt. Ein Großteil davon Schulkinder, die auf einem Ausflug auf die Ferieninsel Cheju unterwegs waren.

Die Küstenwache befürchtet, dass im Rumpf der "Sewol" ein Großteil der 475 Menschen an Bord eingeschlossen wurde. Nach Berichten der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap beteiligten sich 169 Boote und 29 Flugzeuge an der Suche nach Überlebenden.

Viele Opfer sind Schüler

Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg nach Angaben des Krisenstabs der Regierung vorerst auf 25. Einige der Opfer waren Schüler. 287 Menschen galten noch als vermisst. Es gebe nur wenig Hoffnung, dass die vermutlich im Inneren des gesunkenen Schiffes eingeschlossenen Menschen überlebt haben könnten, sagte Cho Yang-bok von den Rettungskräften dem Fernsehsender YTN.

An Bord der "Sewol" hatten sich unter den 475 Menschen 325 Teenager von einer Oberschule aus einer Vorstadt von Seoul befunden. Zusammen mit Lehrern waren sie auf einem Ausflug von der westlichen Küstenstadt Incheon zur südlichen Ferieninsel Cheju unterwegs, als das Schiff Mittwochfrüh in Seenot geraten war. Wenige Stunden später sank die mehrstöckige Fähre. Nur noch der Bugwulst ragte aus der Wasseroberfläche hervor.

Ursache des Unglücks: Schiff ruckartig gedreht

Die Ermittlungszentrale der Küstenwache habe mittlerweile den Kapitän und weitere Besatzungsmitglieder befragt, berichtete KBS. Deren Aussagen ließen vermuten, dass ein ruckartiges Drehen des Schiffes im Zuge einer notwendigen Kursänderung vor der Insel Chindo zu der Katastrophe geführt haben könnte.

Bisher wurde auch nicht ausgeschlossen, dass die über 140 Meter lange Auto- und Personenfähre auf einen Felsen aufgelaufen sein könnte. Überlebende hatten von einem großen Knall vor dem Sinken des Schiffes gesprochen. Mehrere Überlebende berichteten, die Crew habe zunächst Anweisung gegeben, in den Kabinen oder auf den Sitzen zu bleiben. Als die Fähre auf die Seite gekippt sei, sei Panik ausgebrochen.

Verwirrung über Passagierdaten

"Es wurde durchgesagt, dass die Leute an Ort und Stelle bleiben sollten", sagte Cha Eu Ok, die das Unglück überlebte. "Aber wer blieb, saß in der Falle."

Für Verwirrung sorgten die zunächst grob unterschiedliche Angaben über die Zahl der Passagiere und Überlebenden. Zunächst sprach die Regierung von 477 Menschen an Bord, 368 Geretteten und rund 100 Vermissten. Später räumte sie ein, dass den Angaben ein Rechenfehler zugrunde liege: Einige Passagiere seien doppelt gezählt worden.

 

Die "Sewol" der Reederei Chonghaejin Marine war am Dienstag vom Hafen Incheon 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Seoul ausgelaufen. Die Fähre war für rund 900 Menschen zugelassen. Sie ist 146 Meter lang und wurde 1994 in Japan gebaut.