Erst Mitte November standen drei Österreicher in Wels vor Gericht, weil ihnen vorgeworfen wurde, eine rassistische Version des Hits "L'Amour toujours" des italienischen DJs und Musikproduzenten Gigi D'Agostino gesungen, "Sieg Heil" gerufen und den Hitlergruß gezeigt zu haben. Der Prozess endete mit einem Freispruch, einer Verurteilung und einer Diversion. Nun muss sich am Landesgericht Innsbruck ein Mann wegen eines ähnlichen Vorfalls verantworten.
Der Anklage zufolge soll der 26-Jährige am 14. Juli des heurigen Jahres am Festgelände des "Jaggas‘n", einem großen Vereinsfest am Hauptplatz in St. Johann im Tiroler Unterland, während einer von Polizeibeamten durchgeführten Amtshandlung mit einem türkischen Staatsbürger mehrmals "Scheiß Türken" und "Schiebt ihn ab" gerufen haben.
Zudem soll er zur Melodie von "L'Amour toujours" "Deutschland den Deutschen" und "Ausländer raus" gesungen und dabei den Hitlergruß gezeigt haben. Das brachte dem jungen Mann eine Anklage wegen Wiederbetätigung ein. Außerdem wird ihm versuchter Widerstand gegen die Staatsgewalt und schwere Körperverletzung vorgeworfen.
Stattfinden wird der Prozess am kommenden Dienstag im Schwurgerichtssaal des Innsbrucker Landegerichts. Die Verhandlung ist für den ganzen Tag anberaumt.
Bei einer Party der Landjugend Uderns im Zillertal kam es im Juni zu einem ähnlichen Vorfall. Auch bei diesem Fest sind offenbar zu dem Lied "L'Amour toujours" ausländerfeindliche Parolen gesungen worden. Christoph Pirnbacher, Obmann der Landjugend, bedauerte den Vorfall und meinte, dass er keine Handhabe gehabt habe.