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3. Enthauptung: IS-Miliz köpft britische Geisel

Heute Redaktion
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Die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" hat offenbar ihre britische Geisel David Haines ermordet. Ein Video war am Samstagabend auf der Website des US-Unternehmens Site abzurufen. Haines wurde enthauptet.

Die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" hat offenbar ihre britische Geisel David Haines ermordet. Ein Video war am Samstagabend auf der Website des US-Unternehmens Site abzurufen. Haines wurde enthauptet.

Site spezialisiert sich auf die Überwachung islamistischer Internetseiten.

Der gekidnappte Helfer wurde als Vergeltung für die britische Beteiligung an der US-geführten Koalition gegen den IS getötet, heißt es in dem Video. Die Terrormiliz hatte die Ermordung von Haines Anfang September angedroht. Der "Islamische Staat" hatte davor zwei US-Journalisten, , ermordet und Videos davon ebenfalls ins Internet gestellt. Der Henker könnte in allen drei Clips derselbe gewesen sein.

"Akt des absolut Bösen"

Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete die Ermordung des Entwicklungshelfers Haines in einer ersten Reaktion als einen "Akt des absolut Bösen". Am Sonntag Vormittag hat das britische Sicherheitskabinett getagt. Laut britischem Außenministerium ist das Video echt.

"Bedrohung vernichten"

US-Präsident Barack Obama zeigte sich entschlossener denn je, den IS zu "zerstören". Zusammen mit einer "breitgefächerten Koalition von Nationen aus der Region und rund um die Welt" will er zusammenarbeiten, um die Verantwortlichen für "diese empörende Tat" zur Rechenschaft zu ziehen und diese "Bedrohung zu vernichten", so Obama.

Westliche Allianz

Die USA stünden "in Trauer und Entschlossenheit" Seite an Seite mit ihrem engen Freund und Verbündeten Großbritannien, erklärte Obama. Cameron versprach, alles zu tun, "um diese Mörder zur Strecke zu bringen - wie lange es auch dauern möge".

Auch Frankreichs Präsident Francois Hollande verurteilt den "abscheulichen Mord"- Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel sprach von einer "menschenverachtenden Tat", über die sie entsetzt sei. Und ihr Außenminister Frank-Walter Steinmeier empörte sich über den "abscheulichen Akt barbarischer Gewalt", dessen Veröffentlichung im Internet ein weiterer inakzeptabler Tabubruch sei.

"Geliebter Bruder"

Die Familie des Opfers erklärte noch in der Nacht: "Er wurde und wird von seiner ganzen Familie geliebt und wird schrecklich vermisst werden." Sein Bruder Mike würdigte ihn als "geliebten Bruder, der kaltblütig ermordet wurde". Der 44-Jährige war 2013 in der Nähe eines Flüchtlingslagers im syrischen Atmeh entführt worden. Der zweifache Vater hatte die Auslieferung von Hilfsgütern für Menschen in dem Lager koordinieren sollen.

Eine Morddrohung des IS ist noch offen: Sie gilt für den verschleppten Briten Alan Henning.