Politik

3 Kilo Kokain: Ibiza-Detektiv in Salzburg vor Gericht

Auf den ersten Blick ein ganz normaler Drogenprozess, doch der Angeklagte ist tief in die Ibiza-Affäre verstrickt.

Leo Stempfl
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Ibiza-Video: Gudenus, Strache, die "Oligarchin".
Ibiza-Video: Gudenus, Strache, die "Oligarchin".
APA/SPIEGEL/SÜDDEUTSCHE ZEITUNG/HARALD SCHNEIDER

Es geht um insgesamt 3,1 Kilogramm Kokain. Gefunden wurde diese im Zuge der Ermittlungen über die Hintermänner des Ibiza-Videos bei einer Razzia im November 2019. Neben dem in einem Handstaubsauger versteckten Kokain fanden die Beamten außerdem eine scharfe Neun-Millimeter-Schusswaffe bei Slaven K. (53). Mit seiner Komplizin, Katarina H. (34) soll er die Drogen im großen Stil gekauft und anschließend weiterverkauft haben.

Der Privatdetektiv wollte so zwischen 2017 und 2019 seinen luxuriösen Lebensstil finanzieren und gab das Zusatzeinkommen für Markenkleidung, Schmuck, Uhren und Urlaube aus. Seine Bezugsquelle war dabei Julian H., ebenfalls Privatdetektiv und seit langem mutmaßlicher Drahtzieher des Ibiza-Videos. Beide verbindet außerdem ihre Vergangenheit. Laut Eigenaussage war Slaven K. als V-Mann für das Bundeskriminalamt (BKA) tätig, auch Julian H. soll für eine Sicherheitsbehörde gearbeitet haben.

Prozessauftakt ist am 25. September am Landesgericht Salzburg. Ein Sprecher des Gerichts nennt die Verhandlung einen "Nebenstrang der Ermittlungen zum Ibiza-Video". Die Umstände und Entstehungsgeschichte des Videos selbst sind allerdings nicht Teil des Prozesses, es soll nur um Drogenhandel und Verstoß gegen das Waffengesetz gehen. Aber vielleicht kommt dabei ja doch das ein oder andere pikante Detail zu Tage. Das Medieninteresse wird jedenfalls ungewöhnlich hoch ausfallen.

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