Politik

"Ibiza-Detektiv" fürchtet Rache und geht vor Gericht

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Detektiv Julian H., der als Begleiter der vermeintlichen russischen Oligarchin eine Schlüsselrolle in der "Ibiza-Affäre" gespielt haben soll, zieht jetzt vor Gericht.

Knapp drei Monate, nachdem die "Ibiza-Affäre" zu einem Bruch der schwarz-türkisen Regierung führte, zieht jetzt einer der Beteiligten vor Gericht. Der Münchner Detektiv Julian H., der als Begleiter der vermeintlichen russischen Oligarchin im "Ibiza-Video" zu sehen war ("Heute.at" hat berichtet), verklagt die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit".

Wie der "Standard" berichtet, bestreitet H. Details, die über ihn berichtet wurden. So soll er fälschlicherweise in einem Bericht der "Zeit" am 4. Juli als FBI-Detektiv bezeichnet worden sein. Außerdem verneint er, jemals in Suchtgiftdelikten verwickelt gewesen zu sein. H. will nun über den prominenten Medienanwalt Johnny Eisenberg eine einstweilige Verfügung erwirken.

Ibiza-Detektiv fürchtet "Rache"

Der Detektiv, der in München lebt, aber auch eine Adresse in Wien hat, wird darüber hinaus in der "Zeit" über einen Mittelsmann damit zitiert, dass er und der Wiener Innenstadt-Anwalt M. ("Heute.at" hat berichtet) mit dem Video dokumentieren wollten, "wie gefährlich die FPÖ sei". All das bestreitet H. über seinen Anwalt.

Auch betont Eisenberg, dass sich H. zum Vorwurf, am "Ibiza-Video" beteiligt gewesen zu sein, nicht erkläre, weil "die faschistischen Kreise um Strache auf Rache sinnen".

"Zeit" bezieht sich auf Bericht des Verfassungsschutzes

Die "Zeit" bezieht sich im Artikel des mehrfach ausgezeichneten Investigativ-Journalisten Holger Stark auf mehrere Quellen. So gehe H.s Tätigkeit für das FBI aus einem Anbot einer Sicherheitsfirma hervor, für die H. früher gearbeitet habe. Weiters wird, wie der "Standard" berichtet, der Vorfall im Zusammenhang mit Suchtgift in einem Bericht des Verfassungsschutzes erwähnt.

Zu den Hintergründen des "Ibiza-Videos" ermittelt nach wie vor die Staatsanwaltschaft Wien. Wie "Heute.at" berichtete, behauptet der einstige „Staatsfeind Nr. 1" in Sachen Steuerflucht, Werner Rydl, für das Ibiza-Video 264.377 Euro bezahlt zu haben und will die Urheberrechte an die Bundesfinanzverwaltung übertragen. (jd)