Kein Karpfen, kein Hecht, sondern eine Krabbe ging einem Linzer kürzlich ins Netz. "Heute" berichtete. Der Fang ist eine kleine Sensation: Das Tier, eine chinesische Wollhandkrabbe, wurde zum ersten Mal in der Linzer Donau entdeckt.
"Ich habe es nicht glauben können", sagt der letzte Linzer Donaufischer Franz Wiesmayr im "Heute"-Gespräch. Kein Wunder: Mit Beinen kann die Krabbe bis zu 30 Zentimeter groß werden. Eine Ausbreitung der Art wäre für die heimischen Gewässer wohl keine gute Nachricht: Die Tiere können mit ihren Scheren Angelleinen zerschneiden und unbemerkt Köder stehlen.
Um eine Ausbreitung zu vermeiden, hat Wiesmayr das Exemplar direkt verspeist: "Ich wurde von einem asiatischen Restaurant gerügt, weil ich die Krabbe selber gegessen habe", schmunzelt er. In der chinesischen Küche gelten die Wollhandkrabben nämlich als begehrte Delikatesse.
Wie hat sie nun geschmeckt? "Nichts besonderes", so die Bewertung des Fischers. Außerdem: "Es war nicht viel Fleisch dran." Sollte sich die Krabbe aber weiter ausbreiten, könnte sie auch in Österreich bald häufiger auf dem Teller landen.
Das gilt seit diesem Jahr nämlich für eine andere Plage in den oberösterreichischen Gewässern: dem Signalkrebs. Er macht sich hierzulande seit geraumer Zeit breit, verdrängt dabei heimische Arten.
Dem schiebt jetzt aber die Politik einen Riegel vor: In der Sitzung der Oö. Landesregierung wurde eine Änderung der Fischereiverordnung abgesegnet. Dadurch ist es nun möglich, die Tiere kulinarisch zu verwerten – immer mehr Wirte haben die lästigen Gesellen auf ihrer Speisekarte.