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30 Min. Social Media pro Tag können schädlich sein

Eine Studie zeigt, dass soziale Medien uns stark beeinflussen. Je intensiver die Nutzung, desto höher sei die Anfälligkeit für psychische Probleme.

Heute Redaktion
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Eine Studie zeigt, dass soziale Medien uns stark beeinflussen. Je intensiver die Nutzung, desto höher sei die Anfälligkeit für psychische Probleme.
Eine Studie zeigt, dass soziale Medien uns stark beeinflussen. Je intensiver die Nutzung, desto höher sei die Anfälligkeit für psychische Probleme.
Bild: iStock

Soziale Medien wie Instagram und Facebook sind beliebt. So beliebt, dass einige Nutzer überdurchschnittlich viel Zeit mit diesen Plattformen verbringen. Eine Gruppe von Psychologen hat untersucht, wie sich die Nutzungsdauer sozialer Netzwerke auf die psychische Gesundheit auswirkt.

Die Studie wurde diese Woche auf der Plattform von Jama Psychiatry veröffentlicht. Eine Erkenntnis daraus ist, dass jüngere Nutzer bereits durch eine Social-Media-Nutzung von einer halben Stunde pro Tag mit erhöhten Risiken für die mentale Gesundheit verbunden war. Bei einer Nutzung von über drei Stunden täglich war das Risiko von psychischen Problemen um 60 Prozent erhöht.

Psychische Veränderungen

Eine Nutzung von über drei Stunden pro Tag ist gar nicht so außergewöhnlich, wie auch die Umfrage im obigen Video zeigt. Und eine so hohe Nutzung beeinflusst laut der Studie die Art und Weise, wie junge Menschen ihre Belastungen, Ängste und Probleme verarbeiten. Viele würden sich emotional zurückziehen und Depressionen, Angst oder Einsamkeit seien mögliche Folgen.

Die Autoren der Studie schlagen vor, dass es sich lohnen könnte, die Art und Weise, wie Social-Media-Plattformen aufgebaut sind, neu zu evaluieren. Dass sich Facebook überlegt, bei Instagram die Likes zu verstecken, wird von den Forschern sehr begrüsst. Es liege aber an den Technologiefirmen und den Regulatoren, das Risiko von psychischen Gesundheitsproblemen zu minimieren.

Wie eine Drogen- oder Spielsucht

Wie eine Studie im Jahr 2016 gezeigt hat, kann Facebook genauso abhängig machen wie Kokain. Die Gehirnaktivitäten ähnelten im Test jenen von Drogen- oder Spielsüchtigen. Die Studie war jedoch nicht repräsentativ, da nur zwanzig Probanden daran teilnahmen.

Kein Zufall, denn dass soziale Medien gezielt so gestaltet sind, dass die Nutzer möglichst viel Zeit damit verbringen, ist Absicht. "Facebook, Twitter und andere Firmen nutzen dieselben Methoden wie die Glücksspielindustrie, um die Nutzer auf ihren Seiten zu behalten" sagte Natasha Schüll, die das Buch "Addiction by Design" geschrieben hat, gegenüber Theguardian.co.uk.

Schüll erklärte, man werde in sich wiederholende Zyklen aus Unsicherheit, Vorfreude und Feedback hineingezogen. Und die Belohnungen seien gerade genug, damit man weitermache. Wenn man aufhöre, werde man mit kleinen Nachrichten oder Angeboten überhäuft, damit man wieder reingezogen werde. "Es ist nicht nur ein Spiel – es beeinflusst uns finanziell, physisch und emotional", so die Autorin.