Österreich

300 Euro Nachzahlung, weil Mama für ihr Baby heizte

Ein Mutter weiß nicht mehr weiter: Um ihrem Baby eine warme Umgebung zu bieten, drehte sie den Thermostat höher – nun heizt ihr die Rechnung ein.

Christian Tomsits
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Die Frau wollte ihr Baby wärmen, jetzt muss sie nachzahlen.
Die Frau wollte ihr Baby wärmen, jetzt muss sie nachzahlen.
iStock (Symbol)

Aus der besten aller Begründungen drehte eine Wienerin ihre Heizung im heurigen Winter höher als sonst. "Mein Neugeborenes sollte eine angenehme Umgebung haben und nicht frieren müssen", erklärte die dreifache Mutter. Doch die durch die zusätzliche Wärme verbrauchte Energie lässt die Frau nun finanziell frösteln – eine gesalzene Nachzahlung flatterte der Alleinerzieherin in ihre bescheidene 49-Quadratmeter-Wohnung in Wien.

Über mehrere Monate muss sie nun 300 Euro an ihren Anbieter nachzahlen und weiß nicht, wie sie mit ihren bescheidenen Mitteln die angefallenen Mehrkosten stemmen soll. Die Volkshilfe berät die Betroffene nun, versucht ihr, unter die Arme zu greifen. Dort weiß man, dass die Wienerin mit ihrem Schicksal wahrlich kein Einzelfall ist.

Während Haushalte im Durchschnitt nur 18 Prozent ihres Einkommens für Wohnen und Energie ausgeben, müssen jene Haushalte in der untersten Einkommensgruppe 27 Prozent aufwenden. Für Lebensmittel gibt das unterste Zehntel der Einkommensverteilung in etwa 16 Prozent der Gesamtausgaben aus, während diese im reichsten Zehntel nur mehr 9 Prozent der Ausgaben einnehmen. Ausgaben für Grundbedürfnisse wie Wohnen, Energie und Lebensmittel machen für armutsbetroffene Familien bereits 40 Prozent der gesamten Ausgaben aus.

Die Volkshilfe fordert daher seit Jahren eine Kindergrundsicherung und betont dies vor dem Hintergrund der Teuerungen einmal mehr. Eine solche Kindergrundsicherung würde einen Großteil der Kinder aus der Armut befreien und den Spielraum für armutsbetroffene Familien mit Kindern auch in Zeiten der ansteigenden Inflation deutlich erhöhen.

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