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"30er Zone" Praterstraße sorgt für rot-grünen Krach

Heute Redaktion
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Antrag auf Umgestaltung der Praterstraße zur 30er Zone sorgt für rot-grünen Krach in der Leopoldstadt.
Antrag auf Umgestaltung der Praterstraße zur 30er Zone sorgt für rot-grünen Krach in der Leopoldstadt.
Bild: Helmut Graf

Dicke Luft in der Leopoldstadt: Geht es nach Bezirkschefin Uschi Lichtenegger (G) wird die Praterstraße noch heuer auf Tempo 30 runtergebremst. Die Bezirks-SPÖ ist sauer.

Bereits seit Jahren plant die Grüne Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt eine Attraktivierung der Praterstraße. Wie "Heute" berichtete will Uschi Lichtenegger die Praterstraße wieder zu einem Prachtboulevard machen. Die Arbeiten dafür sollen noch heuer beginnen.

Im November endete Ausschreibung der Stadt Wien zu Ende, bei der sich interessierte Planungsbüros für die Umgestaltung bewerben konnten. Als Ziele wurden etwa eine Verkehrsberuhigung, eine Reduktion auf Tempo 30, mehr Radwege und neue kühlende Maßnahmen für den Sommer und mehr Grün definiert.

Tempolimit wurde bereits beantragt

Die Planungsphase dürfte nun abgeschlossen sein und Lichtenegger steigt – politisch – aufs Gas. Der Antrag auf Tempo 30 auf der dicht befahrenen Route von und nach Transdanubien ist bereits beim Magistrat eingegangen, Mitte Februar soll es dazu eine Verhandlung geben. Anschließend solle das Tempolimit "so schnell wie möglich" umgesetzt werden, so Lichtenegger, die sich auf entsprechende Bürgerwünsche beruft. "Die Praterstraße ist eine Bezirksstraße, wo viele Menschen wohnen. Sie muss saniert werden und im Zuge der Bürgerbeteiligung war das ein großer Wunsch – und dem kommen wir jetzt nach", erklärt die Bezirkschefin gegenüber dem ORF.

Die Details zur Neugestaltung – und ob, wie befürchtet zwischen der Aspernbrückenstraße und dem Praterstern Fahrspuren wegfallen – will Lichtenegger im Frühling präsentieren.

Grüner Alleingang treibt SPÖ Zornesröte ins Gesicht

Verschnupft auf die Vorgangsweise der grünen Bezirkschefin reagiert die Bezirks-SPÖ. Sie spricht von einer "populistischen Maßnahme" und kritisiert den erneuten "Alleingang der grünen Bezirksvorsteherin".

"Mit uns, wie anscheinend auch mit allen anderen Fraktionen im Bezirk, wurde im Vorfeld nicht gesprochen. Anscheinend möchten die Grünen die Praterstraße zum wiederholten Male für den Wahlkampf nutzen, anstatt konstruktiv mit allen Fraktionen eine tragfähige und attraktive Lösung im Sinne aller Leopoldstädterinnen und Leopoldstädter zu planen", kritisiert der rote Klubobmann Christoph Zich.

Anders als von Lichtenegger dargestellt sei Tempo 30 auch kein Mehrheitswunsch aus der Bürgerbefragung oder Thema bei der von der SPÖ Leopoldstadt durchgeführten Befragung der Anrainer gewesen, ergänzt SP-Bezirksvize Astrid Rompolt.