315 km: Wiener "gehen" 7,5 Marathons im Jahr

Den City Marathon bestreiten Herr und Frau Österreicher im Laufschritt. Auch im restlichen Jahr sind die Wiener mit rund 315 Kilometern fleißig zu Fuß unterwegs.

Sechs Marathons gehen die Österreicher im Alltag pro Jahr. Das sind im Schnitt 265 Kilometer pro Jahr. Zu Fuß zur Arbeit, zur Schule, ins Kaffeehaus oder einkaufen - viele Alltagserledigungen werden von Herr und Frau Österreicher zu Fuß erledigt.

Wiener sind Vize-Meister in Österreich

Im Bundesländer-Vergleich (siehe Info-Box) halten die Tiroler den Rekord im zu Fuß gehen: Sie marschieren mit 335 Kilometern pro Kopf und Jahr rund acht Marathons im Jahr. Dafür gebührt ihnen die Goldmedaille! Dicht gefolgt werden sie von den Wienern auf Platz zwei: 315 Kilometer, das sind immerhin stolze 7,5 Marathonstrecken im Jahr. Der dritte Platz geht an Vorarlberg mit 295 Kilometern pro Person und Jahr. Am wenigsten wird im Burgenland zu Fuß gegangen mit nur 190 Kilometern pro Person.

Sechs Marathons gehen Österreicher pro Jahr zu Fuß

Die eigenen Beine werden nicht nur zum Laufen und Spazierengehen genutzt, sondern eben auch zum Erreichen der Alltagsziele. Jeder sechste Alltagsweg in Österreich ist immerhin kürzer als 1 Kilometer! Die Distanz von sechs Marathons legen die Österreicher pro Jahr für Alltagserledigungen zu Fuß zurück. Das zeigt eine Analyse des VCÖ auf Daten-Basis des Verkehrsministeriums. 1,5 Kilometer ist der durchschnittliche Fußweg lang. Jede 10. Autofahrt wiederum ist eine Strecke, die man eigentlich auch bequem zu Fuß gehen könnte.

15- bis 19-Jährige gehfauler als Senioren

Die 6- bis 14-jährigen Kinder und Jugendlichen gehen mehr zu Fuß als die Erwachsenen. Am meisten nützt die Generation 65 Plus ihre eigenen Beine. Erstaunlich - oder auch erschreckend - ist: Um Alltagserledigungen zu machen, gehen die Seniorinnen und Senioren unter der Woche doppelt so viele Kilometer wie die eher gehfaulen 15- bis 19-Jährigen.

Bewegung im Alltag wichtig für Gesundheit

Für sportliche Betätigung und Bewegung gilt generell: Alltagserledigungen kann man gut nutzen, um auf die tägliche Portion Bewegung zu kommen. Wenn man statt dem Bus vielleicht doch die Viertelstunde zu Fuß zur U-Bahn geht. Oder man nimmt statt den Lift vielleicht doch einmal die Treppe? Wichtiger Nebeneffekt: Regelmäßige Bewegung verringert das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, senkt das Stressniveau und beugt auch Diabetes (Typ 2) vor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deshalb täglich eine halbe Stunde Bewegung.

Zu Fuß gehen ist gesund - aber nicht immer machbar

VCÖ-Experte Markus Gansterer weist auf Folgendes hin: "Ob und wie viel im Alltag zu Fuß gegangen wird, hängt von der Verkehrsplanung und der Siedlungsentwicklung ab. Eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in Kombination mit belebten Ortskernen und einer guten Nahversorgung führt dazu, dass die Bevölkerung viele Erledigungen gesund und umweltfreundlich zu Fuß machen kann."

In den großen Städten Österreichs wird pro Kopf und Jahr um rund 80 Kilometer mehr zu Fuß gegangen als in den kleineren Städten und Gemeinden. Denn in kleineren Orten sind Supermärkte oft am Ortsrand und zu Fuß schwer erreichbar. Zudem fehlt es zu oft an Gehwegen zwischen Siedlungen und dem nächsten Ort. Auch Bahnhöfe und Haltestellen sollten immer gut und ohne Umwege zu Fuß erreichbar sein.

Männer gehen weniger zu Fuß

Generell gehen Frauen laut VCÖ rund ein Drittel mehr zu Fuß als Männer. Erstaunlicherweise legen Senioren im Alltag eine doppelt so lange Strecke zu Fuß zurück wie Jugendliche. Hut ab vor Österreichs Omas und Opas, ihr seid spitze!

(stebo)