Welt

35.000 Walrosse: Flugverbot an Alaskas Küste

Heute Redaktion
Teilen

Auf einem Küstenstrich von Alaska drängen sich seit einigen Tagen mindestens 35.000 Walrosse. Die Massenversammlung sei erstmals am 27. September aus der Luft beobachtet worden, teilten Experten des US-Regierungsinstituts USGS am Mittwoch mit. Vier Tage zuvor seien es nur 1.500 Tiere gewesen.

Angesichts der Masse gestrandeter Walrosse haben die zuständigen Behörden am Donnerstag ein Flugverbot über der betroffenen Region verhängt.

Die Massenansammlung der Walrosse nahe Point Lay war erstmals aus der Luft beobachtet worden. Binnen wenigen Tagen stieg die Zahl der Tiere nach offiziellen US-Angaben von etwa 1.500 auf rund 35.000 an. Das Gebiet darf jetzt nur noch in einer Höhe von mehr als 600 Metern überflogen werden. Zur Begründung hieß es, die Tiere könnten durch Motorengeräusche in Panik versetzt werden und sich bei einer Flucht ins Wasser gegenseitig töten.

Experten führen das Phänomen auf den Klimawandel zurück, der das Packeis in der Arktis zum Schmelzen bringt. Laut einem Forscher zog sich das Packeis der Arktis wegen des wärmeren Klimas stärker zurück als bisher. Deshalb mussten die Walrosse offenbar auf das Festland ausweichen. Die Tiere leben normalerweise auf dem Eis und fischen von dort aus in seichten Gewässern. Wegen der Eisschmelze wurden die Fischgründe aber wohl zu tief.

Laut USGS wurden auf demselben Küstenstrich auch mehr Braunbären gesichtet als erwartet. Hingegen seien die Grauwale, die noch in den 1990er-Jahren in der Gegend anzutreffen gewesen seien, völlig verschwunden.