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36-Jähriger wollte Vater mit Quecksilber töten

Heute Redaktion
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Der Fall könnte aus einem Agatha Christie-Krimi stammen: Weil er seinen Vater mit Quecksilber vergiften wollte, muss sich ein 36 Jahre alter Arbeiter vor dem Landgericht Heilbronn verantworten. Staatsanwalt Peter Bracharz sagte am Mittwoch, der Angeklagte habe versucht, seinen Vater heimtückisch zu töten.

Der Sohn soll im Jahr 2009 das Schwermetall heimlich in den Kopfpolster seines Vaters und in eine Sessellehne eingebracht sowie ein Gefäß mit Quecksilber in der väterlichen Wohnung aufgestellt haben. Er habe erwartet, dass das heute 74 Jahre alte Opfer durch die aufsteigenden Dämpfe langfristig stirbt. Dieser Plan ging aber nicht auf. Der Vater sei den giftigen Dämpfen bis Mai 2012 ausgesetzt gewesen.

Der Arbeiter habe dann nach einer weiteren Möglichkeit gesucht, seinen Vater zu töten. Durch Recherchen im Internet kam er auf die Idee, ein Narkotikum einzusetzen, berichtete der Staatsanwalt. Der Angeklagte soll davon eine hohe Dosis in den Fettrand einer von seinem Vater geöffneten Wurstdose gemischt haben.

Vier Tage im Delirium

Das Opfer verlor laut Anklage nach dem Verzehr der Wurst aus dieser Dose das Bewusstsein und fiel vier Tage in eine Art Delirium. Das habe der 36-Jährige teilnahmslos beobachtet. Der Vater überlebte, weil rechtzeitig ein Arzt gerufen wurde. Vater und Sohn lebten auf einem Bauerhof in Forchtenberg in Baden-Württemberg.

Der 36-Jährige machte zum Prozessauftakt keine Angaben. Er sei unschuldig, sagte seine Anwältin nach Verlesung der Anklage. Dann wurde das Verfahren auf den 20. Februar vertagt.