Wien

Veganer 3D-Lachs aus Wien soll US-Kunden ködern

Nach dem der vegane Fisch 17 europäische Märkte erobert hat, wagt das Wiener Unternehmen noch heuer den Sprung über den großen Teich.

V.l.n.r.: Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) mit den Gründern von "Revo Foods" Robin Simsa, Manuel Lachmayr und Theresa Rothenbücher.
V.l.n.r.: Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) mit den Gründern von "Revo Foods" Robin Simsa, Manuel Lachmayr und Theresa Rothenbücher.
Denise Auer

Angefangen hat alles in einer privaten Küche. Als es dort zu sehr nach Fisch roch, zogen Robin Simsa, Manuel Lachmayr und Theresa Rothenbücher in die Neudeggergasse (Josefstadt). Dort gründeten sie 2021 "Revo Foods", ein paar Monate später schaffte es ihr veganer Lachs aus dem 3D-Drucker in die Regale von REWE. Nun will das Unternehmen aus der Josefstadt auf die Teller von umweltbewussten Fischessern in den USA.

Drucker schafft vier Filets in vier Minuten

Was wie aus einem Science Fiction-Film klingt, wird durch Lebensmitteltechnologie möglich: Ein 3D-Drucker trägt Schicht für Schicht ein Rezept aus Erbsenprotein, pflanzlichen Ölen und Algenextrakt auf. Damit auch das Mundgefühl stimmt, erhält der Lachs eine gewisse Struktur. Der große Vorteil des Pflanzenlachs: Seine Nährwerte sind im Vergleich zu tierischem Fisch nahezu ident und er ist frei von Schwermetallen und Antibiotika. Produziert wird in großen Mengen in Liesing. Dort schafft ein Drucker in nur vier Minuten vier Filetstücke zu je 125 Gramm.

Den Räucherlachs gibt es bereits in 17 europäischen Ländern und Großbritannien. Eine "Limited Edition" von ein paar hundert Stück soll noch heuer die US-Kunden ködern. Ist die Resonanz positiv, will man das Angebot ausbauen. In jedem Walmart werde es den Räucherlachs in absehbarer Zeit aber nicht geben.

Wildlachs und Tunfisch ab September im Regal

Hierzulande steht eine neue Produkteinführung an: Ab September kommt Lachs-Aufstrich, Thunfisch-Aufstrich und rötlicher Wildlachs (Graved Lachs) auf den Markt. Noch in der Testphase sind ganze Filets und Garnelen. Um das alles zu realisieren, erhält das Start-up über verschiedene Förderschienen der Wirtschaftsagentur Wien 400.000 Euro.

Bei einem Betriebsbesuch zeigt sich Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) von der Expansion in so kurzer Zeit beeindruckt. Er selbst habe noch "Anlaufschwierigkeiten" mit Ersatzprodukten. Die Kostprobe der neuentwickelten Speisen ist für ihn also eine Premiere. Das Urteil: "Der Lachs schmeckt zu 95 Prozent wie tierischer Fisch, Tunfisch und Garnele zu 100 Prozent."