Gesundheit

4. Impfdosis laut Studie gut, aber nicht genug

Am Montag wurde eine Impfkampagne für die vierte Impfdosis gestartet. Allerdings hatte man sich vom 2. Booster "mehr erhofft", wie es heißt.

Sabine Primes
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<a href="https://www.heute.at/s/usa-lassen-covid-medikament-von-astrazeneca-zu-100178310"></a>Personen Ü60 und Gesundheitspersonal stehen in Israel nun im Fokus für die 4. Impfung.
Personen Ü60 und Gesundheitspersonal stehen in Israel nun im Fokus für die 4. Impfung.
JACK GUEZ / AFP / picturedesk.com

Die Leiterin einer israelischen Studie zur Wirksamkeit einer vierten Corona-Impfung sieht einen beobachteten fünffachen Anstieg der Antikörper als "gut, aber nicht ausreichend" an. "Wir sehen einen bestimmten Anstieg der Antikörper, aber der Anstieg ist nicht sehr beeindruckend", sagte Professor Gili Regev der Nachrichtenseite "ynet" am Mittwoch zu vorläufigen Ergebnissen. Man sei kurz nach der vierten Impfung wieder auf demselben Antikörper-Stand wie kurz nach der dritten.

Sie habe sich von einer zweiten Booster-Impfung mehr erhofft, sagte Regev. Es könne nicht das Ziel sein, sich etwa alle vier Monate erneut gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie sei zwar froh, dass man gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Immungeschwächten und über 60-Jährigen in Israel bereits die vierte Dosis gebe, sagte Regev. "Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob man sie nun allen geben sollte. Wir brauchen noch mehr Informationen."

Kombinierte Impfstoffe

Regev betonte gleichzeitig die enorme Wichtigkeit der ersten Booster-Impfung: "Wer die erste und zweite Dosis bekommen hat, muss dringend auch die dritte bekommen." 

Am Mittwoch begann im Schiba-Krankenhaus ein weiterer Versuch mit einer vierten Impfdosis gegen das Coronavirus. 150 Teilnehmer sollen nach drei Dosen des Präparats von BioNTech/Pfizer eine vierte Impfung mit Moderna erhalten. "Es kann sein, dass eine Kombination von Impfstoffen besser ist", sagte Regev. Es sei weltweit der erste Versuch mit einer vierten Impfung mit kombinierten Vakzinen.

"Omikron-Sturm wird immer stärker"

Nur rund 61 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Dies sind zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung. 30 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung abgelaufen. Mehr als vier Millionen Israelis haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits die dritte Impfdosis erhalten, mehr als 70.000 schon die vierte.

Die Zahl der Neuinfektionen erreichte indes einen Höchststand seit Beginn der Pandemie. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, binnen 24 Stunden seien 12.554 neue Fälle registriert worden. Die bisher höchste Zahl war am 2. September vergangenen Jahres bei 11.345 gelegen. Angesichts der Ansteckungswelle mit der Omikron-Variante werden in Israel seit dieser Woche vierte Impfungen an Über-60-Jährige und medizinisches Personal verabreicht. Regierungschef Naftali Bennett warnte am Dienstag, die Fallzahlen könnten während der Omikron-Welle auf bis zu 50.000 am Tag steigen. "Der Omikron-Sturm wird immer stärker", sagte Bennett.