Gesundheit

4. Impfdosis erhöht Antikörper-Zahl um das Fünffache

Israel startete am Montag die Impfkampagne zum 4. Stich für Gesundheitspersonal und Personen über 60 Jahre. Mehr als 20.000 gingen dem bereits nach.

Sabine Primes
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Personen Ü60 und Gesundheitspersonal stehen in Israel nun im Fokus für die 4. Impfung.
Personen Ü60 und Gesundheitspersonal stehen in Israel nun im Fokus für die 4. Impfung.
Getty Images/iStockphoto

Die vierte Impfdosis mit dem Präparat von BioNTech/Pfizer erhöht die Zahl der Antikörper gegen die neue Corona-Variante Omikron laut einer israelischen Studie binnen einer Woche um das Fünffache. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett stellte dieses Ergebnis am Dienstag bei einem Besuch im Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv gemeinsam mit der Studienleiterin Gili Regev vor. "Die vierte Impfung ist sicher und effektiv", sagte Bennett. Allerdings lässt sich von der Höhe des Zuwachses an Antikörpern nicht automatisch darauf schließen, inwieweit sich der tatsächliche Schutz vor Infektion oder Erkrankung verbessert.

Mehr als 20.000 Israelis zum 4. Mal geimpft

Israel hat eine führende Rolle bei der Untersuchung der Auswirkungen von COVID-19-Impfstoffen gespielt, da es vor einem Jahr das schnellste Land war, das Zweidosen-Impfungen für eine breite Bevölkerung eingeführt hat, und eines der ersten, das dritte Impfungen als Auffrischungsimpfung verabreicht hat.

Am Montag wurde eine Impfkampagne für über 60-Jährige und medizinisches Personal gestartet, die nun eine vierte Impfdosis erhalten können. Mehr als 20.000 Israelis hätten sich bereits mit der vierten Dosis impfen lassen, rund 100.000 hätten einen Impftermin vereinbart, sagte Bennett. Am Freitag hatten in Israel zunächst die Viertimpfungen für Menschen mit Immunschwäche begonnen. Auch in Pflegeeinrichtungen für Senioren war der zweite Booster bereits erlaubt worden.

Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass, selbst wenn Omikron den Antikörpern entgeht, ein wichtiger Teil der zweiten Verteidigungslinie des Immunsystems – seine T-Zellen – immer noch hochwirksam bei der Erkennung und Bekämpfung der Variante sind und verhindern, dass die meisten Infektionen zu einer kritischen Krankheit werden.

Auch in Österreich rät der Mediziner Richard Greil bestimmten Risikogruppen zur 4. Impfung. "Heute" hat berichtet.

Nebenwirkungen ähnlich wie bei dritter Dosis

Das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv hatte vor mehr als einer Woche eine Studie zur vierten Impfung gegen das Coronavirus mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer begonnen. Die Klinik teilte am Sonntag Zwischenergebnisse mit: Die Nebenwirkungen seien ähnlich wie nach der dritten Dosis.

Israel hat die vierte Corona-Welle bereits hinter sich, zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder massiv gestiegen. Am Dienstag teilte das Gesundheitsministerium mit, binnen 24 Stunden seien 10.720 neue Fälle registriert worden. Die Zahl der Schwerkranken stieg leicht auf 117.

Nur rund 61 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Dies sind zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung. 30 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen.

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