Gesundheit

Dieser Gruppe rät der Infektiologe zum 4. Stich

Hochrisikopatienten rät Mediziner Richard Greil zu einer 4. Impfung. Warum, erklärt er im "Heute"-Gespräch.

Sabine Primes
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Zählt man zur Hochrisikogruppe, rät Greil unbedingt zum 4. Stich.
Zählt man zur Hochrisikogruppe, rät Greil unbedingt zum 4. Stich.
Getty Images/iStockphoto

Um bestmöglich gegen einen schweren Corona-Verlauf geschützt zu sein, bedarf es aktuell drei Impfungen - bzw. zwei Impfungen, wenn zuvor mit Johnson geimpft wurde. Diese Empfehlung gilt für alle. Allerdings gibt es auch Menschen, die selbst nach der 3. Impfung nicht genügend Antikörper gebildet haben - so genannte Hochrisikopatienten.

Wer sind Hochrisikopatienten? "Darunter verstehen wir immunsupprimierte Patienten, die entweder an einer Autoimmunerkrankung leiden, organtransplantiert sind oder Krebs haben, die aufgrund ihrer notwendigen Medikation gar keine oder keine ausreichende Immunantwort auf die Impfung aufbauen", erklärt Prof. Dr. Richard Greil. Er ist Infektiologe und Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin III des Landeskrankenhauses Salzburg.

Studien belegen die Wirkung des 4. Stiches

Das war auch sein Ausgangspunkt für die Empfehlung einer 4. Impfung für diese Personengruppe, die immerhin rund drei Prozent - also 300.000 Österreicher - betrifft. "Wir sehen, dass diese Personengruppe hochgefährdet ist und daher rate ich diesen Menschen dringend zu einer 4. Impfung", appelliert Greil.

"An 18 organtransplantierten Patienten wurde gezeigt, dass in 70 Prozent der Fälle mit einer 4. Impfung wirksame Antikörperspiegel erreicht werden konnten. Auch eine amerikanische Studie hat dies belegt", sagt Greil. Und weil es auch von der Österreichischen Impfkommission eine solche Empfehlung gibt, "haben wir mit unseren Patienten Kontakt aufgenommen und zum 4. Stich angewiesen."

Kann man "überimpfen"?

"Dafür gibt es im Moment keine Hinweise. Die Höhe der Antikörper-Titer korreliert nicht mit Nebenwirkungen", so der Mediziner. Außerdem sei immer das Risiko abzuwägen, ob jemand schwer an Covid erkranken oder sogar sterben könnte oder Langzeitschäden bekommt, im Vergleich zu möglichen Nebenwirkungen. Denn im Moment, so der Experte, "ist Covid die häufigste Todesursache in Europa. Und auch wenn diese Gruppe von 300.000 Betroffenen scheinbar klein ist, könnte diese unser System problemlos zum Kippen bringen."

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