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40.000 Italiener aus Erdbebenzone evakuiert

Heute Redaktion
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Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 6,5 in Mittelitalien Sonntagfrüh und mehreren Nachbeben in der Nacht auf Montag raten die Behörden der Bevölkerung dringend, die Häuser vorläufig zu verlassen. 40.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Viele der Betroffenen sollen vorübergehend an der Adria untergebracht werden.

Nach dem Sonntagfrüh und mehreren Nachbeben in der Nacht auf Montag raten die Behörden der Bevölkerung dringend, die Häuser vorläufig zu verlassen. 40.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Viele der Betroffenen sollen vorübergehend an der Adria untergebracht werden.

Viele Menschen schliefen in der Nacht auf Montag im Auto. Wohl auch aus Angst vor den Nachbeben, die die Region erschütterten. Das heftigste hatte eine Stärke von 4,2, das Zentrum lag erneut nahe der Kleinstadt Norcia.

Das Bahnunternehmen Trenitalia stellte geschädigten Bürgern im Bahnhof des Ortes Fabriano in der Region Marken Zugwaggons für die Übernachtung zur Verfügung.

Die Beben waren sogar in Rom zu spüren. Die Römer Kirchen San Francesco und Sant'Eustachio wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Mehrere Gebäude wurden auf Schäden überprüft, deswegen blieben die Schulen der Hauptstadt am Montag geschlossen.

Betroffene sollen an Adriaküste einquartiert werden

8.000 Menschen werden bereits in Notunterkünften versorgt, alleine in der Region Marken sind 25.000 Menschen ohne Dach über dem Kopf.

Die Bewohner der betroffenen Orte sollen vorübergehend an der Adriaküste oder in nahen Unterkünften wohnen. Manche Bewohner wollen nicht ihr Zuhause verlassen. "Woanders hinzugehen heißt nicht, nicht zurückkehren", versuchte Fabrizio Curcio, Chef des Zivilschutzes, Überzeugungsarbeit zu leisten. 400 Menschen zogen in Hotels am Trasimener See in Umbrien.
Zum Glück keine Toten

20 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, Todesopfer sind vorerst nicht zu beklagen. Grund dürfte die Tatsache sein, dass viele Bewohner schon nach dem schweren Erdbeben im August ihre Dörfer verlassen haben. Erdbeben-Experte Gianluca Valensise sieht eine geodynamische Verbindungen zwischen den jetzigen Beben und jenen von August, als über 300 Menschen starben.
Marco Rinaldi, Bürgermeister der Gemeinde Ussita, berichtete von der katastrophalen Lage in seinem Ort: "Ich sehe eine Rauchsäule, es ist ein Desaster, ein Desaster! Ich habe im Auto geschlafen und die Hölle gesehen."

Staatspräsident Sergio Mattarella sagte, es sei nur der Beitrag von allen nötig, um mit der Situation umzugehen. "In einem weiten Teil unseres Landes haben viele Menschen ihre Häuser verloren, viele haben Angst hineinzugehen", sagte er während eines Israelbesuchs.

Renzi: "Winter vor der Tür"

Premier Matteo Renzi versprach schnelle Hilfe, denn: "Mit dem Winter vor der Tür können wir nicht an Zelte als Lösung denken."