Österreich

40.000 €! Wettbüro zahlte Ex-Mitarbeiterin zu wenig

Ein Wettbüro bezahlte einer mittlerweile Ex-Angestellten jahrelang zu wenig, ein Gerichtsurteil gibt der Frau nun Recht.

Heute Redaktion
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Wettbüro zahlte Angestellten über Jahre zu wenig Gehalt.
Wettbüro zahlte Angestellten über Jahre zu wenig Gehalt.
Bild: iStock (Symbol)

Showdown am Gericht St. Pölten: Eigentlich hatte die Ex-Mitarbeiterin einer Mostviertler Wettbüro-Filiale ihren früheren Arbeitgeber lediglich auf Bezahlung noch ausstehender Gehaltsteile geklagt (Streitwert rund 40.000 Euro).

Das Urteil aber birgt zusätzlichen Zündstoff. Die Frau war primär als Hilfskraft zur Wettannahme eingestellt, hatte auch leichte gastronomische Aufgaben im Automatenausschank-Bereich des Wettbüros zu erledigen – und das über einen Zeitraum von acht Jahren.

380 Euro monatlich zu wenig

Zwar sind Wettbüros keinem Kollektivvertrag unterworfen, die Gastronomie aber schon. Und laut Gerichtsurteil „kommt der Kollektivvertrag zur Anwendung, der für den anderen Wirtschaftsbereich gilt, auch wenn (...) wirtschaftlich nur von geringer Bedeutung".

Statt dem Brutto-Mindestlohn von 1.500 Euro monatlich wurde die Frau mit 380 Euro weniger abgespeist – für die gesamte Dauer ihres Dienstverhältnisses.

Für Samir Kesetovic, streitbarer Arbeiterkammerrat der Grünen GewerkschafterInnen, ein Unding: „Branchen ohne Kollektivvertrag sind eine Zumutung. Das ist nicht nur unmenschlich, sondern auch Steuerbetrug. Nur soviel: Die Gebietskrankenkasse ist bereits eingeschaltet. Und das kann für den Betreiber übel enden."

(wes)