Welt

400 Touristen sitzen fest – Machu Picchu geschlossen

Die Weltkulturerbestätte auf knapp 2.500 Metern über Meer ist vorläufig für alle Touristen geschlossen.

20 Minuten
Die Ruinenstadt Machu Picchu in Peru liegt in  in 2430 Metern Höhe.
Die Ruinenstadt Machu Picchu in Peru liegt in in 2430 Metern Höhe.
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Wegen der anhaltenden Unruhen in Peru ist die bei Touristen aus aller Welt beliebte Weltkulturerbestätte Machu Picchu geschlossen worden. Die Schließung der historischen Inka-Stätte sei "wegen der sozialen Lage und zum Schutz der Integrität der Besucher" angeordnet worden, teilte das peruanische Kulturministerium am Samstag in Lima mit. Die Maßnahme gelte "bis auf Weiteres".

Sechs Stunden Fußweg zur nächsten Straße

Im Zuge der Proteste wurde der Zugang zu Machu Picchu wiederholt eingeschränkt. So wurde der Betrieb des nahegelegenen Flughafens von Cusco ausgesetzt. Mitte Dezember waren Hunderte ausländische Touristen rund um Machu Picchu gestrandet. Nun sind wieder mindestens 400 Menschen, darunter 300 Ausländer, im Ort Aguas Calientes am Fuße des Bergs der Inka-Stätte gestrandet.

Die Zugstrecke in die Stadt Cusco wurde nach einem Sabotageakt von der Regierung geschlossen. Die Besucher in Aguas Calientes könnten "nicht abreisen, weil die Eisenbahnschienen an einigen Stellen beschädigt sind", sagte Tourismusminister Luis Fernando Helguero.

Einige Touristen hätten sich entschieden, zu Fuß in den Ort Piscacucho zu gehen, welcher an das Straßennetz angebunden ist. Das dauere jedoch "sechs Stunden oder mehr und nur sehr wenige Menschen können das tun", sagte der Minister. Die EU forderte indes ein Ende der Gewalt.

Dutzende Tote bei Protesten

Peru wird seit der Amtsenthebung und Verhaftung des linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo am 7. Dezember von Unruhen erschüttert. Die Demonstranten fordern den Rücktritt seiner Nachfolgerin Dina Boluarte und die Auflösung des Parlaments, um unverzüglich Neuwahlen abzuhalten. Bei der Protestwelle starben Dutzende Menschen. Für fast ein Drittel des Andenlandes wurde mittlerweile der Notstand ausgerufen.

Todesfall am Samstag

Aus der Kleinstadt Ilave in der südlichen Region Puno wurde am Samstag ein weiteres Todesopfer gemeldet. Ein Mann sei am Freitag während einer Protestkundgebung schwer verletzt und deswegen ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Am Samstag sei er seinen Verletzungen erlegen.

Mehrere Polizeiposten angezündet

Nach Krankenhausangaben wurden bei den Zusammenstößen zwischen Mitgliedern des indigenen Aymara-Volkes und der Polizei zehn weitere Menschen verletzt. Das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen die Proteste brachte die Demonstranten in Ilave derartig auf, dass sie Samstagfrüh einen Polizeiposten in Brand steckten, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Auch in Zepita in der Region Puno wurde ein Polizeiposten angezündet. Verletzt wurde niemand.

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