Ein Unternehmer wollte unlängst eine Wohnung in der Wiener Landstraße neu vermieten. Eine syrische Großfamilie – Vater, Mutter und sieben Kinder – bewarb sich darum. "Natürlich verlange ich stets entsprechende Einkommensnachweise", so der Vermieter. Als ihm diese vorgelegt wurden, konnte er seinen Augen kaum trauen.
Statt zweier Gehaltszettel übermittelte ihm das Migranten-Paar aus Syrien nämlich einen Bescheid über die zugestandene Mindestsicherung der Stadt Wien. Summe: stolze 4.600 Euro – netto, monatlich.
"Heute" errechnete, wie dieser enorme Betrag für die neunköpfige Familie zustande kommt. Die beiden Erwachsenen bekommen monatlich 809,09 Euro + jeweils 52,01 Euro Zuschlag, da Minderjährige im Haushalt leben. Dazu gibt es pro Kind 312,08 Euro, für eines ist die Großfamilie nicht anspruchsberechtigt. Obendrauf kommen 995,46 Euro Mietbeihilfe.
Im konkreten Fall jener Familie, die in Wien-Landstraße lebt, die Wohnung letztlich aber nicht erhielt, ist auch eine Unterstützungsleistung für armutsgefährdete Familien inkludiert. Diese dient der Deckung eines Sonderbedarfs aufgrund höherer finanzieller Belastung und soll einer angemessenen Lebensführung von erziehenden Personen dienen.
Doch die 4.600 Euro Mindestsicherung ist nicht die einzige Leistung, welche die Familie bekommt. Zusätzlich hat das Migranten-Paar für ihre Kinder nämlich auch noch Anspruch auf das "Schulstartgeld" – und das gibt es seit 2024 gleich zwei Mal jährlich, und zwar in den Monaten Februar und September.
Pro Kind, das in die Schule geht oder eine Lehre macht und noch in die Berufsschule geht, gibt es 150 Euro – als Gutschein. Mit den Gutscheinen kann die Familie dann Schulartikel, Essen, Kleidung und Hygiene-Artikel kaufen.
Neben der Mindestsicherung von 4.600 Euro und dem Schulstartgeld von 2x 150 Euro ist die Familie zudem auch Rezeptgebühren befreit. Und auch von der Hundesteuer ist die Familie befreit, sollte sie einen Vierbeiner zu Hause haben.
Außerdem kann die Familie aus Syrien auch einen Antrag auf Hilfen in besonderen Lebenslagen stellen. Bedeutet: sollte das Migranten-Paar zu hohe Strom-, Heizung- oder Warmwasserkosten haben, bekommen sie auch hier Unterstützung. Selbiges gilt für die Miete – sollte die Familie hier im Rückstand sein.
Zusätzlich bekommt die Familie auch noch einen Kulturpass, mit dem sie freien Eintritt zu diversen Veranstaltungen und Einrichtungen hat sowie einen Mobilpass. Mit diesem Pass bekommen einkommensschwache Menschen in Wien bestimmte Ermäßigungen, darunter:
- ermäßigte Jahreskarte bei den Büchereien Wien
- ermäßigter Eintritt bei den städtischen Bädern
- eine ermäßigte Monatskarte oder 31 Tage Wien Karte und Fahrt mit Halbpreisfahrscheinen bei den Wiener Linien
- eine Preisermäßigungen bei allen Kursen und Vorträgen der Wiener Volkshochschulen.
Und natürlich bekommt die Familie, die in der Wiener Landstraße wohnt, auch den Klimabonus – und zwar für zwei Erwachsene und sieben Kinder! Heißt: pro Erwachsenen gibt es im 3. Bezirk 145 Euro – also zusammen 290 Euro – Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr bekommen die Hälfte – also pro Kind gibt es 72,50 Euro macht 507,50 Euro. Zusammen kommt die syrische Familie mit sieben Kindern also auf einen Klimabonus von 797,50 Euro.
Übrigens: Die Auszahlung des Klimabonus 2024 startet im Herbst 2024 und wird bis zum Frühjahr 2025 andauern – "Heute" weiß bereits, wann die Geld-Prämie im Herbst genau das Konto kommt.