Österreich

4.750 € weg – Konto von Alleinerzieherin leer geräumt

Betrüger buchten einer Kärntnerin 4.750 Euro von ihrem Konto ab. Die Bank verweigert eine Rücküberweisung, die Frau wandte sich an die Arbeiterkammer.

Christine Ziechert
Betrüger überwiesen das Geld einer Kärntnerin auf ein Auslandskonto (Symbolbild).
Betrüger überwiesen das Geld einer Kärntnerin auf ein Auslandskonto (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Fassungslos reagierte eine Klagenfurterin, als sie am 11. August ihren Kontostand checkte: Denn das Konto, auf dem sich 4.750 Euro befanden, war komplett leer geräumt. Die Frau informierte ihre Bank und erstattete Anzeige bei der Polizei. Dennoch weigert sich die Bank, den Betrag zurück zu überweisen, berichtet die "Kleine Zeitung".

"Die Polizei hat den Laptop untersucht und bestätigt, dass keine Schadsoftware darauf ist, er also sicher ist", erzählt die Alleinerzieherin der "Kleinen Zeitung". Die Beamten stellten zudem fest, dass die Kärntnerin für den Login des Internet-Bankings die offizielle Homepage der Bank aufgesucht hatte.

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    07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
    Getty Images, Sabine Hertel, zVg
    "Für mich ist es viel Geld und ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Ich wurde Opfer eines Verbrechens, das leider über die offizielle Homepage der Bank zustande gekommen ist" - Alleinerzieherin

    Trotzdem gelang es den Cyber-Betrügern, die Summe auf ein ausländisches Konto zu transferieren. Die Bank des Opfers, Anadi, verweigerte bisher die Rücküberweisung – die Klagenfurterin soll grob fahrlässig gehandelt haben. "Grundsätzlich investieren wir laufend in den hohen Standard unserer Cybersicherheit und betreiben unsere Systeme am letzten Stand der Technik. Wir weisen ebenfalls eindringlich darauf hin, dass die Bank niemals Login- oder TAN-Daten per E-Mail oder SMS erfragt oder zur Installation von Programmen auffordert", meint Axel Schein, Sprecher der Anadi Bank, zur "Kleinen Zeitung".

    Doch die Kärntnerin ist sich keiner Schuld bewusst: "Für mich ist es viel Geld und ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Ich wurde Opfer eines Verbrechens, das leider über die offizielle Homepage der Bank zustande gekommen ist. Worin liegt bitte mein Verschulden als Konsument? Außerdem steht das Recht auf meiner Seite", gibt sich die Alleinerzieherin gegenüber der "Kleinen Zeitung" kämpferisch. Sie hat sich jetzt an die Arbeiterkammer gewandt.

    Bank haftet im Normalfall

    Laut Zahlungsdienste-Gesetz haftet für eine nicht ordnungsgemäß autorisierte Zahlung grundsätzlich die Bank. Der Betrag muss sofort wieder zurück gebucht werden. Nur bei Betrugsverdacht oder, wenn der Kunde seine Sorgfaltspflichten grob schuldhaft verletzt hat, kann das Institut die Rücküberweisung ablehnen.