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4U9525 - Schüler per Los für Reise ausgewählt

Heute Redaktion
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Der Absturz des Germanwings-Airbus hat 150 Menschenleben, hauptsächlich Deutsche und Spanier, gefordert. Darunter waren der an der Wiener Staatsoper aufgetretene Opernsänger Oleg Bryjak und seine Kollegin Maria Radner mit ihrem Baby. Außerdem an Bord: eine Schülergruppe. Weil sich zuviele Kinder für den Sprachentrip gemeldet hatten, hatte das Los über ihre Teilnahme entschieden.

Die verunglückten Schüler des Joseph-König-Gymnasiums im deutschen Haltern am See waren für die verhängnisvolle Spanien-Reise ausgelost worden. Für die Teilnahme am achttägigen Austauschtrip nahe Barcelona hatten sich 40 Schüler beworben, 14 Schülerinnen und zwei Schüler wurden schließlich ausgewählt. Neben den 16 Kindern kamen die beiden begleitenden Lehrerinnen ums Leben.

Das Joseph-König-Gymnasiums wurde geschlossen, in der Schule wurde ein Krisenstab gebildet. Notfallseelsorger sind im Einsatz, Schüler legten Blumen nieder.

Zahlreiche Nationen vertreten

72 der 150 Opfer waren Deutsche, 45 Passagiere hatten spanische Familiennamen. Je ein Opfer stammte aus Großbritannien, den Niederlanden, Kolumbien, Mexiko, Japan, Dänemark und Israel. Je zwei Menschen an Bord kamen aus Australien, Argentinien, dem Iran, Venezuela und den USA. Nach derzeitigem Stand haben sich laut Außenamt keine Österreicher an Bord des Unglücksflugs 4U-9525 befunden. Mittlerweile sind die ersten Angehörigen am Absturzort eingetroffen.

Trauer um Starsänger

Mit an Bord waren auch die Altistin Maria Radner und ihr Kind, sie wurden von ihrem Mann begleitet. Ebenfalls an Bord war der Bassbariton und Wagner-Star Oleg Bryjak (54). Die beiden Sänger waren im Gran Teatre del Liceu in Barcelona im Rahmen von Richard Wagners "Siegfried" aufgetreten. Radner war auch öfter in Österreich zu sehen, zuletzt in Strauss' "Ariadne von Naxos" im Jahr 2010 im Theater an der Wien.

Der Bassbariton Bryjak war seit der Spielzeit 1996/97 Mitglied im Ensemble der Deutschen Oper am Rhein. "Wir haben mit Oleg Bryjak einen großartigen Interpreten und einen großartigen Menschen verloren. Wir sind fassungslos". sagte Generalintendant Christoph Meyer. Auch Bryjak hatte starke Österreich-Bezüge, er spielte in Wien in Wagners "Ring", im "Lohengrin" und in "Aida".

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