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500 Mio. Nutzer schürften ohne ihr Wissen Bitcoins

Sicherheitsforscher eines Adblocker-Programms fanden heraus, dass 220 Websites ihre Besucher heimlich Bitcoins schürfen ließen.

Heute Redaktion
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Die völlig digitale sogenannte Kryptowährung Bitcoin wird von Computern berechnet. Manche Websites hatten Codezeilen versteckt, die diese Berechnungsarbeit an Seitenbesucher auslagerten.
Die völlig digitale sogenannte Kryptowährung Bitcoin wird von Computern berechnet. Manche Websites hatten Codezeilen versteckt, die diese Berechnungsarbeit an Seitenbesucher auslagerten.
Bild: imago stock & people

Bitcoins und ähnliche vollkommen digitale Kryptowährungen wie Blockchain erleben derzeit einen massiven Hype. Tausende Menschen versuchen damit reich zu werden. Die Kryptowährungen existieren allerdings nur Digital und werden durch Computerberechnungen "geschürft".

Wie Sicherheitsforscher des Adblocker-Programms "AdGuard" nun herausfanden, nutzten rund 220 Websites einen bestimmten Code in ihrem Quelltext, um die Berechnungsprozesse für die Generierung von Bitcoins an Seiten-Besucher ohne deren Wissen auszulagern.

Vor allem illegale Streaming-Dienste und Porno-Seiten

Rund eine halbe Milliarde Internet-Nutzer überwiegend aus den USA, Indien, Russland und Brasilien schürften so ohne ihr Wissen Bitcoins für die Seitenbetreiber. Bei den Websites handelt es sich vor allem um illegale Streaming-Dienste, Torrent-Seiten sowie Porno-Portale. Video-Streaming-Websites seien ideal für diese Masche, da die Nutzer lange dort verweilen.

34.000 Dollar im Monat erwirtschaftet

Im Schnitt hätten die Seiten laut dem AdGuard-Bericht damit im Zeitraum von drei Wochen jeweils rund 34.000 US-Dollar – umgerechnet etwas mehr als 36.000 Euro – eingenommen.

Auch wenn das Script in diesen Fällen ohne Wissen der Internet-Nutzer eingesetzt wurde, so preisen Anbieter von Kryptowährungen ihre Produkte gern als Zukunft der Website-Finanzierung. Diese könne sogar ethischer als herkömmliche Online-Werbung sein, falls man zuerst das Einverständnis der Nutzer einhole, meinen manche. Denn das Kryptowährungs-Script würde Nutzer immerhin nicht so beeinträchtigen wie Werbe-Popups oder Banner. (red)