Wien

5.000 bei Kindergarten-Demo in Wien: "Es reicht!"

Am Dienstag fand in Wien eine große Kindergarten-Demo statt. Rund 5.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen forderten mehr Geld und Personal.

Heute Redaktion
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Kindergarten Protest
Kindergarten Protest
HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

Wiens Privatkindergärten bleiben am Dienstag, den 12. Oktober geschlossen. Der Grund ist eine öffentliche Betriebsversammlung in der Wiener Innenstadt, "Heute" berichtete.

5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Privatkindergärten gingen auf die Straße und demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen. Im Votivpark fand unter dem Motto "Es reicht" eine Kundgebung statt.

"Schluss mit den braven Tanten"

"Das ist ein historischer Moment, Schluss ist mit den braven Tanten", rief die Rednerin Karin Wilfingseder von der Gewerkschaft gpa. Zum ersten Mal würden von den Privatkindergärten Betriebsversammlungen während der Arbeitszeit abgehalten, man lasse sich nicht mehr entlang der Trägerorganisationen auseinanderdividieren.

Die Demonstranten und Demonstrantinnen fordern mehr Geld und mehr Personal. Im "Heute"-Talk klagt gpa Wien-Chef Mario Ferrari an: "Es fehlt eindeutig an Geld und Wertschätzung. Denn die Gruppengrößen sind zu groß." In Wien ist derzeit eine Kindergärtnerin für bis zu 25 Kinder zuständig. Es gebe zu wenige Pädagoginnen und Pädagogen, die die Kinder tatsächlich beim Bildungsprozessen begleiten können. Zudem fehle in der Bundeshauptstadt eine bezahlte Vorbereitungszeit der Pädagoginnen. Dazu kommt, dass Mitarbeiterinnen in Wien in privaten Kindergärten deutlich weniger verdienen als in städtischen, knapp 400 Euro brutto beträgt der Unterschied laut KIWI beim Einstiegsgehalt.

Neben Forderungen nach mehr Personal und Bezahlung, ging es auch um die coronabedingte Überlastung. „Wir brauchen eine Verschnaufpause“, skandierten einige Teilnehmer.

Im unteren Video macht gpa Wien-Chef Mario Ferrari die Forderungen klar.

Weitere Proteste am Donnerstag

Im Vorfeld der Demonstration hat am Montag die rot-pinke Stadtregierung in Wien auf eine anstehende Budgeterhöhung verwiesen. Im Bundesländervergleich biete Wien das größte Betreuungsangebot, die längsten Öffnungszeiten und die wenigsten Schließtage an. Ab dem Jahr 2022 sollen Assistentinnen in den Kindergärten 40 statt wie bisher nur 20 Stunden pro Woche tätig sein. Für Donnerstag sind Proteste der städtischen Kindergärten angekündigt.

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