Der rätselhafte Kriminalfall rund um den Tod des sechsjährigen Leon sorgte österreichweit für Aufsehen. Das beeinträchtigte Kind stürzte im August 2022 bei einem Spaziergang in die Kitzbüheler Ache und ertrank. Den Aussagen des 40-jährigen Vaters, dass er von einer unbekannten Person niedergeschlagen worden sei und erst zu sich kam, als die Einsatzkräfte nach seinem Sohn suchten, schenkten die Ermittler keinen Glauben. 522 Tage saß der Deutsche in Innsbruck in Untersuchungshaft – ihm wurde Mord vorgeworfen. Im August des Vorjahres wurde Florian Apler schließlich in allen Punkten freigesprochen.
Wie die deutsche "Bild" berichtet, hat der Fitnesstrainer, der von Anfang an seine Unschuld beteuerte, sein Schicksal in einem Buch niedergeschrieben. Neben Tagebucheinträgen, sowie Morddrohungen gegen ihn beinhaltet das Werk wohl auch eine knallharte Abrechnung mit der österreichischen Justiz. Denn: Der Molden-Verlag kündigte bereits an, dass Apler "Mängel in der Polizeiarbeit und die skandalösen Methoden der Justiz" aufzeigen werde.
"Nach einem glücklichen Ausgang der Geschichte, einem glatten Freispruch, sah es ja bis zum Prozessbeginn und eigentlich auch bis zu seinem Ende absolut nicht aus. Denn ich war bereits vorverurteilt als Mörder meines eigenen Kindes – von mehreren Gerichten bis hinauf zum Obersten Gerichtshof, von den meisten Medien und auch von vielen selbsternannten Richtern", zitiert die Zeitung aus dem Vorwort des Buches, das am 31. Jänner in Wien erstmals vorgestellt wird.
Apler selbst bittet auf seiner Homepage weiterhin um Zeugenhinweise zum Tod seines Sohnes. Dazu hat die Familie insgesamt 30.000 Euro Belohnung ausgesetzt. "Der wahre Täter läuft seit 871 Tagen frei herum", zeigt sich der Deutsche fassungslos.