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Rätsel um 54 abgehackte Hände im Schnee gelöst?

Die Ermittler lieferten jetzt einen kryptischen Hinweis: An den abgetrennten Gliedmaßen sei überhaupt nichts ungewöhnlich – nur an ihrem Fundort.

Heute Redaktion
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Nahe der russischen Stadt Chabarowsk an der Grenze zu China sind an einem beliebten Angelplatz am Fluss Amur 54 abgehackte Hände in einem Sack im Schnee gefunden worden – "heute.at" berichtete bereits am Donnerstag über den bizarren Fund. Jetzt glauben russische Ermittler einen Anhaltspunkt für die rätselhafte Herkunft der durchgefrorenen Gliedmaßen gefunden zu haben.

Kurz nach dem Fund gingen die Wogen in den Sozialen Medien hoch und unter den Bewohnern von Chabarowsk machten sich Gerüchte breit. Woher stammen die 27 Paar Hände? Zu wem gehören sie? Die Spekulationen reichen von bizarren Ritualen über die Tat eines Irren bis hin zu einem Vergeltungsakt der chinesischen Mafia.

Noch geben sich die Kriminalisten bedeckt, doch die staatliche Ermittlungskommission "Sledkom", die direkt Präsident Putin untersteht und Ermittlungsbefugnisse für Polizei-Interna hat, ließ offenbar durchblicken, dass an den Leichenteilen selbst nichts ungewöhnlich sei – sondern nur an ihrem Fundort. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Artikel der "Siberian Times" hervor.

"Diese biologischen Fundstücke haben keinen kriminellen Hintergrund", werden die Ermittler darin zitiert. Weitere Details nannten die Beamten nicht. Doch woher stammen die abgehackten Hände dann? Die "Siberian Times" klärt auf: Die Aussage der Polizisten scheint auf eine der Allgemeinheit wenig bekannte Vorgehensweise der russischen Behörden hinzudeuten, wonach unidentifizierten Toten Hände abgetrennt werden, um auch nach dem Begräbnis noch Fingerabdrücke nehmen zu können. Warum diese nicht einfach in Datenbanken gespeichert werden, ist offenbar selbst russischen Medien nicht klar.

Zweifel an Angaben der Ermittler

Diese bizarre Vorgehensweise werde normalerweise von Forseniklabors in Chabarowsk durchgeführt, wo die Körperteile auch gelagert werden. Warum sie allerdings auf so einem unschönen Weg entsorgt wurden, ist nicht bekannt. Die "Sledkom" hat angekündigt "alle Umstände des Vorfalls genau untersuchen" zu wollen. Je nach Ausgang werde man Rechtsschritte gegen die Aktivitäten der Forensiker der Stadt einleiten, die für solcherart "Gegenstände" die Verantwortung tragen, heißt es abschließend.

In den Sozialen Medien wird trotzdem kräftig weiter spekuliert. So ganz wollen die User offenbar nicht an einen Behördenfehler glauben. "Wie oft habt ihr denn erlebt, dass Menschen ohne Gliedmaßen begraben werden", fragt etwa ein Zweifler.

(red)

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