Seit 2015 gibt es temporäre Wohnmöglichkeiten in den Wiener Pensionisten-Wohnhäusern (KWP) für Asylwerber und Vertriebene die in der Grundversorgung sind. Die "Häuser zum Leben" sind in Wien also zum Teil auch Häuser für Flüchtlinge – wir berichteten.
Das sorgte nun für eine Kritik des Stadtrechnungshofs. Im Haus Döbling waren asylberechtigte Personen nach Bescheidzustellung nicht in den vorgeschriebenen vier Monaten ausgezogen. Denn oft ist es für ausländische Familien schwer, fristgerecht eine neue Wohnung zu finden.Die Einrichtung in Döbling schlitterte mit 91.922 Euro ins Minus. Das alarmierte die Prüfer des Stadtrechnungshofs – nun reagiert die Stadt Wien.
Die entsprechende Empfehlung des Stadtrechnungshof-Berichts seien bereits in Umsetzung, heißt es dazu aus dem Büro von Sozialstadtrat Peter Hacker (SP). "Aufgrund des individuellen Betreuungsbedarfs sowie der Familiengröße – es handelt sich um einige wenige größere Familien – gestaltet sich die Suche nach geeignetem Wohnraum als herausfordernd. Nach Gesprächen mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) konnte die Mehrzahl der asylberechtigten Familien bereits anderwärtig untergebracht werden, wodurch die Plätze wieder für Grundversorgungsbeziehern zur Verfügung stehen." Freie Kapazitäten werden dem FSW tagesaktuell über eine IT-App gemeldet. Aktuell werden in den Häusern zum Leben rund 550 Flüchtlinge betreut, das sind rund 1,8 Prozent aller über 31.000 Menschen in der Grundversorgung.
Die "Häuser zum Leben" nutzen ausschließlich freie Kapazitäten, die nicht für Senioren benötigt werden. Die Unterbringung erfolge flexibel und an den tatsächlichen Bedarf angepasst. "Aktuell werden in sechs Häusern vom FSW gezielt Wohnungen an Familien – hauptsächlich alleinerziehende Mütter mit Kindern und Senioren insbesondere aus der Ukraine – vergeben, die Stabilisierung und Orientierung benötigen", informiert das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser.