Politik

55.000 Euro für Strache – Ermittlungen eingestellt

Knalleffekt in den Betrugs-Ermittlungen gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Sie wurden eingestellt, gibt die Staatsanwaltschaft Wien bekannt.

Rene Findenig
Die Betrugsermittlungen gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wurden eingestellt.
Die Betrugsermittlungen gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wurden eingestellt.
REUTERS

Die Vorwürfe wogen schwer: Die Ex-FPÖ-EU-Abgeordnete Barbara Kappel hatte in der Vergangenheit behauptet, Ende des Jahres 2018 eine Geldspende in drei Tranchen von einem bulgarischen Geschäftsmann entgegengenommen und an ihren damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache weitergeleitet zu haben. Die insgesamt 55.000 Euro seien direkt für Strache bestimmt gewesen, hatte es weiter geheißen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Wien entsprechende Ermittlungen aber eingestellt, wie der "Standard" am Dienstag berichtet.

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    Philippa und Heinz Christian Strache als Gäste bei der "Fight Night" von Boxer Marcos Nader
    Philippa und Heinz Christian Strache als Gäste bei der "Fight Night" von Boxer Marcos Nader
    (Bild: Philipp Enders)

    HC Strache kehrt in die Ibiza-Villa zurück >>

    Hintergrund: Es gebe keinen tatsächlichen Grund zur weiteren Verfolgung. Kappel hatte schon Anfang 2020 vor Gericht gestanden, dass die Geldspende nicht für Strache, sondern für den im Jahr 2019 verstorbenen FPÖ-Abgeordneten Andreas Karlsböck bestimmt gewesen sei. Kappel nahm die Behauptung schließlich zurück und musste sich später wegen Falschaussage vor Gericht verantworten. 

    Kurioser Auftritt in Talkshow

    Indes gab es einen kuriosen Auftritt von Strache in einer Talkshow. Die Sendung "Chez Krömer" der RBB-Redaktion begann für Strache schon denkbar unangenehm, als er mit "Hans-Christian Strache" angekündigt wurde. Dass jetzt in seinem Leben der Tiefpunkt erreicht sei, sei schön, denn "dann kann es nur noch aufwärts gehen", hieß es. Aktuell sei er "unternehmerisch tätig". Dass der Ex-Vizekanzler trotz Burschenschafter-Vergangenheit keinen Schmiss hat, der sein äußerliches Erscheinen trüben könnte, erklärte dieser mit seinem sportlichen Talent.

    Zur sportlichen Begeisterung zählten aber auch Wehrsportübungen in rechtsextremen Kreisen, das seien nur "Blödheiten in der Jugend" gewesen. Er habe "nichts getan, wofür man sich schämen muss", sei aber trotzdem "ein Mensch mit vielen Fehlern". Und: Alle Vorwürfe durch Ibiza seien entkräftet worden. "Bei Ihnen ist das so, sie haben 100 Mal eine alte Oma nicht die Kellertreppe hinunter geschubst, und dann aber ein Mal doch", fasste Krömer die Argumentation zusammen. "Ich habe zum Glück keine alte Oma geschubst", antwortet Strache, "eine alte Oma würde ich nie schubsen".