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6 Tipps – So stemmst du den Corona-Alltag mit Kindern

Heute Redaktion
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Der Alltag von Familien steht in der Corona-Krise kopf. Der Psychotherapeut Erhard Trittibach erklärt, wie Struktur in die Kinderbetreuung daheim kommt.

Tipp 1: Stundenplan gestalten

Es lohnt sich, auch für die Zeit daheim einen groben Plan aufzustellen, der den Tag in Lern- und Freizeit einteilt. Dabei ist weniger mehr: Laut dem Psychologen Erhard Trittibach reicht es je nach Alter, ein bis zwei Stunden Lernzeit am Vor- und dann nochmals am Nachmittag einzuplanen.

Während der Lernzeit sollen sich die Kinder den schulischen Aufgaben widmen, die sie von ihren Lehrern bekommen und diese so selbstständig wie möglich lösen. "Die Kinder verpassen ein paar Wochen Schule, diese werden sie locker wieder aufholen können."

Tipp 2: Freizeit aktiv gestalten

Zu viel Zeit zusammen auf engem Raum führt schnell zu Spannungen und Konflikten. Der Experte rät daher, so oft wie möglich mit den Kindern in die Natur zu gehen, zum Beispiel zum Spielen oder Blumen sammeln im Wald – so es die Gesetzeslage eben aktuell erlaubt.

Dazwischen dürfen die Kinder jetzt auch aktiv im Haushalt mithelfen: Einen Sonntagszopf backen, beim Kochen assistieren oder Wäsche zusammenlegen – zeige deinen Kindern, dass sie in dieser speziellen Zeit eine wichtige Hilfe sein können.

Tipp 3: Geduld mit sich selbst haben

Es hilft, sich einzugestehen, dass wir Menschen sind und Grenzen haben. Eltern müssen nicht Supermoms und Superdads sein, die alles im Griff haben und in jeder Situation souverän sind.

Der Tipp des Experten: Sprich früh mit deinen Kindern und deinem Partner darüber, anstatt auf die Zähne zu beißen und souverän wirken zu wollen, bis die Bombe platzt. Eltern dürfen auch mal an ihre Grenzen kommen, laut werden und den Kindern sagen: "Ich mag nimmer."

Tipp 4: Sich Elternpausen gönnen

Kinder brauchen nicht permanent beide Elternteile, um sich betreut zu fühlen. Teile dir die Elternzeit mit dem Partner ein, sodass beide auch die Chance haben, Zeit für sich oder das Home Office zu haben.

Alleinerziehende sollen sich vermehrt Unterstützung und Hilfe durch den anderen Elternteil oder zum Beispiel (telefonisch) von Patenonkel oder -tante holen.

Tipp 5: Ein Auge zudrücken

Kein Pausenplatz, um sich auszutauschen, und auch die Fußballtrainings und Ballettstunden fallen weg: Neben den Hobbys fehlen den Kindern im Moment auch die sozialen Kontakte zu Freunden. Drücke vielleicht bei der Bildschirmzeit also ein Auge zu und lass die Kinder facetimen, skypen, chatten oder auch mal online-videogamen mit Freunden, um sich auszutauschen.

Natürlich sollten die Kinder nicht nur vor dem Bildschirm kleben, aber nimm es für einmal nicht so genau und erkläre deinem Kind, dass dies eine spezielle Regelung ist, sagt Trittibach. Das gilt übrigens auch für die Schlafenszeiten.

Tipp 6: Alles hat ein Ende

Kinder brauchen derzeit viel mehr Aufmerksamkeit von den Eltern, weil sie ihre einzigen Bezugspersonen sind. Zeige Verständnis, wenn die Kinder quengeliger oder nörgeliger sind als sonst.

Gestalte auf Basis der Bedürfnisse der Kinder deren Freizeit mit Spielen und schaut auch mal gemeinsam einen Film. "Wir sind in einem Ausnahmezustand und es geht darum, die Krise so gut wie möglich und nicht perfekt zu überstehen", meint Trittibach.

Was ist dein Tipp, um die Kinderbetreuung in Corona-Zeiten daheim einfacher zu gestalten? Hilf anderen Lesern und schreibe deine Tricks in die Kommentare!

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