Bezirk Bruck

6 Wochen kein Warmwasser: "Aber muss 2640 € nachzahlen"

Ein Unternehmer aus NÖ wollte wegen einer Preiserhöhung die EVN klagen, hatte dann 6 Wochen kein Gas, jetzt soll er 2.640 € nachzahlen.

6 Wochen kein Warmwasser: "Aber muss 2640 € nachzahlen"
Ein EVN-Kunde aus dem Bezirk Bruck legte sich mit dem Energieriesen an, hatte dann kein Gas und zog den Kürzeren.
Weingartner-Foto / picturedesk.com (Smbolfoto)

Wochenlang musste ein Unternehmer aus dem Bezirk Bruck zu seiner Schwägerin duschen fahren, weil er kein Gas und somit Warmwasser hatte. Jetzt soll er dennoch der EVN rund 2.640 Euro nachzahlen.

Anzeige wegen Nötigung

Rückblick: Der Unternehmer hatte angeblich ohne jegliche Info eine massive Preiserhöhung erhalten, erhielt im Frühsommer eine Nachzahlung von rund 3.000 Euro, wollte nicht zahlen, dafür aber im Juli zu "Unsere Wasserkraft" wechseln. Die EVN drohte ihm in der Folge, vom Gasanschluss zu trennen. "Das erfüllte für mich den Tatbestand der Nötigung, daher erstattete ich Anzeige", meinte der Kunde damals und nahm sich rechtlichen Beistand.

Kein Warmwasser mehr

Der erboste Kunde nahm sich per 12. Juli "Unsere Wassserkraft" als neuen Anbieter, mit Ende Juli wurde der Gashahn vom Netzbetreiber NÖ Netze tatsächlich abgedreht - mehr dazu hier

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    Kunde wollte EVN vor Gericht zerren
    Kunde wollte EVN vor Gericht zerren
    privat

    Ein wochenlanger Schriftverkehr folgte (siehe Bilderserie), erst Mitte September hatte der Kunde wieder Gas und somit Warmwasser. Die Klagsbemühungen des 67-Jährigen verliefen indes im Sand.

    Kein Anfangsverdac

    "Für Nötigung und Täuschung hätte der Anfangsverdacht gefehlt. Und die Klage wegen Besitzstörung, weil ja der Techniker meinen Anschluss in der Firma ohne mein Wissen gekappt hatte, wurde von der Schlichtungsstelle einfach abgewiesen", erzählt der 67-Jährige enttäuscht.

    Man hat gegen die EVN keine Chance, die können machen was sie wollen.
    EVN-Kunde und Unternehmer
    aus dem Bezirk Bruck/Leitha

    Der streitbare Unternehmer gibt nun auf: "Man hat keine Chance, die können offenbar machen, was sie wollen. Die können einfach so die Preise rauf schrauben und mir den Anschluss abzwicken. Und die Schlichtungsstelle steht meiner Ansicht nach auch auf der Seite des Anbieters." Die offene Forderung über rund 2.640 Euro (siehe Bilderserie) will er dennoch nicht zahlen. "Nein, das sehe ich nicht ein. Ich habe wochenlang kein Warmwasser und soll dennoch die enorm hohe Nachzahlung begleichen."

    "Hälfte zahle ich"

    Und obwohl er die EVN vor Gericht zerren hatte wollen, hofft er nun auf ein Entgegenkommen des Energieriesen. "Die Hälfte zu bezahlen, kann ich mir vorstellen", streckt der Niederösterreicher die Hand aus.

    Auf Nachfrage bei EVN zeigte sich der Konzern immer noch gesprächsbereit: "Wir werden uns den Fall nochmals ansehen und werden auf den Kunden zukommen."

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