Wien

Coronavirus: Wien zündet "Konjunktur-Turbo"

Vier Tage vor der Wahl hat die Stadt ein 600 Millionen Euro schweres Konjunkturpaket geschnürt. 300 Projekte werden damit vorzeitig ausbudgetiert.

Isabella Kubicek
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Bürgermeister Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hanke.
Bürgermeister Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hanke.
Denise Auer

"Die Corona-Pandemie hat uns eines gelehrt: wir müssen unsere Gesundheits- und Sozialdienste, unsere öffentlichen Infrastrukturen, unser Bildungswesen und die gesamten wohlfahrtsstaatlichen Leistungen so gut absichern und ausstatten, dass sie gegen das soziale Corona als Impfstoff wirken können", erklärte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) einmal mehr. Gemeinsam mit Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) präsentierte er deshalb am Mittwoch ein Konjunkturparket in Höhe von 600 Millionen Euro. Durch die Finanzspritze sollen 300 Projekte der Stadtpolitik vorzeitig ausbudgetiert und bis Ende 2023 umgesetzt werden. 360,5 Millionen Euro stellt die Stadt selbst zur Verfügung, 239,5 Millionen Euro kommen aus dem Gemeindepaket des Bundes.

"Die aktuellen Herausforderungen sind für mich ein besonderer Ansporn, intelligente und zielgerichtete Investitionen zu setzen. Wir modernisieren nicht nur die technische und soziale Infrastruktur der Stadt, sondern stützen damit auch ganz massiv den Arbeitsmarkt. Wien wird stärker aus dieser Krise hervorgehen, als wir hineingegangen sind", sagt Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

156 Mio. Euro für Bildungsinfrastruktur und Kindergärten

Der größte Brocken fließt in die Bildung: Mithilfe des Investitionspakets sollen insgesamt rund 100 neue Klassen sowie 30 neue Kindergartengruppen entstehen. Am Standort Veitingergasse 9 (13. Gemeindebezirk) wird die Offene Mittelschule um sechs Klassen samt erforderlicher Nebenräume, zwei Teamräumen, einem neuen Speisesaal sowie mit Lagerräumen erweitert. Im 22. und 2. Bezirk werden ganztägig geführte Volks- und Mittelschulen errichtet. Im 17. Bezirk soll ein 8-gruppiger Kindergarten mit Nebenräumen und Freiflächen entstehen. Zusätzlich dazu fördert die Stadt die Digitalisierung in Kindergärten und rüstet die rund 360 Einrichtungen mit Breitbandanschlüssen und einem Gesamtinvestment von 3,7 Mio. Euro aus.

150 Mio. Euro für Wiener Sportstätten und Bäder

Für die städtischen Vereins-Sportanlagen soll 2021 ein umfassendes Sanierungsprogramm gestartet werden. Mehr als 70 Sportanlagen werden im Zuge der zusätzlichen Investitionen saniert oder generalsaniert. Neu entstehen sollen unter anderem eine multifunktionale Sporthalle für 3.000 Zuschauer mit Schwerpunkt Ballsport und Nutzungsmöglichkeiten für weitere Indoor-Sportarten sowie zwei Trainingshallen in Leichtbauweise. Außerdem geplant sind Investitionen in die Erweiterung der bestehenden Infrastruktur für den Schwimmsport. Die städtischen Rundhallen werden generalsaniert und dadurch zusätzliche Trainingsmöglichkeiten geschaffen.

112 Mio. Euro für Infrastruktur

An die 20 Straßenbau- und Straßensanierungsprojekte sowie zwei Brückensanierungen sind ebenso geplant. Die Heiligenstädter Hangbrücke wird komplett abgerissen und neuerrichtet. Bei der Franzensbrücke wird das Brückendeck, ein Provisorium aus den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, abgetragen und neugebaut und der Korrosionsschutz auf den Stahlbögen wird erneuert.

110 Mio. Euro für den öffentlichen Verkehr

Die größte Tranche der für Maßnahmen im öffentlichen Verkehr bestimmten Gelder fließt in Gleiserneuerungen, den Einbau elektrischer Weichen und Bevorrangungsmaßnahmen im Straßenbahn-Gleisnetz. In Siebenhirten wird zudem eine komplette E-Mobilitätsinfrastruktur aufgebaut und der Ausbau der Wechselrichteranlagen zur Zurückspeisung von Bremsenergie der U-Bahn Züge in das interne 20 KV Netz forciert.

72 Mio. Euro für Pensionisten-Wohnhäuser

Auch die Gebäudeinfrastruktur des Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) wird auf Vordermann gebracht. Saniert werden die Küchen, Klima- und Lüftungsanlagen, die Haustechnik und die Ausstattung für Betreuung und Pflege in insgesamt 29 Häusern zum Leben. Die Häuser Haidehof und Schmelz werden generalsaniert, elf weitere Häuser teilsaniert. Von diesen Maßnahmen profitieren sowohl die 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die knapp 9.000 Bewohnerinnen und Bewohner der städtischen Pflegewohnhäuser.

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