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63-Jähriger tötete in Bremen eigenen Bruder

Heute Redaktion
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Ein blutiges Familiendrama erschüttert die norddeutsche Stadt Bremen. Ein 63 Jahre alter Mann mit psychischen Problemen tötete offenbar seinen sieben Jahre älteren Bruder im Streit. Die Polizei kamen erst nach dem zweiten Anruf, die Ehefrau des Tatverdächtigen hatte die Einsatzkräfte schon vier Stunden zuvor verständigt.



Die Tragödie in Bremen nahm schon in der Früh ihren Lauf. Die Ehefrau des mutmaßlichen Täters hatte die Polizei alarmiert und um Unterstützung wegen ihres psychisch kranken Mannes gebeten. Zunächst kamen die Beamten aber zu dem Schluss, dass es keine akute Bedrohungslage gab, sie schritten deswegen nicht ein.

Ehefrau des Opfers überzeugte Polizei vom Ernst der Lage
Zweieinhalb Stunden nach dem ersten Anruf ihrer Schwägerin bei der Polizei meldete sich die Ehefrau des Opfers bei den Beamten, weil sie beobachtete, dass die beiden Männer draußen auf dem Grundstück rangelten. Beide Familien wohnen in einer ruhigen Sackgasse am Rande von Bremen in zwei benachbarten Einfamilienhäusern.

Die Polizei rückte aus, hörte Stimmen aus dem Keller des Einfamilienhauses und registrierte, dass sich der 63-Jährige dort mit seinem Bruder verbarrikadiert hatte. Die Polizei zog zahlreiche Einsatzkräfte zusammen und versuchte, mit dem Verdächtigen Kontakt aufzunehmen. Dies sei aber über einen längeren Zeitraum nicht gelungen, berichtete der Sprecher.

Gasgeruch veranlasste Polizei zur Stürmung
Gegen 11.30 Uhr wurde Gasgeruch bemerkt. Die Einsatzkräfte entschlossen sich, das Haus zu stürmen, weil sie befürchteten, dass der 63-Jährige die Leitung manipuliert hatte, um das Haus in die Luft zu jagen. "Ein sofortiger Zugriff war deswegen unausweichlich", hieß es von der Polizei. Die Ehefrauen der Männer wurden von den Beamten vor der Stürmung in Sicherheit gebracht. Als die Beamten das Haus stürmten, fanden sie den 70-Jährigen tot im Keller. Er hatte schwere Kopf- und Brustverletzungen.

Am Nachmittag untersuchten Beamte der Kriminalpolizei, der Spurensicherung und ein Gerichtsmediziner den Tatort. Der 63-Jährige wurde im Polizeigewahrsam von der Mordkommission und der Staatsanwaltschaft befragt, bevor er einem Haftrichter vorgeführt werden sollte. Der Mann ist bei der Polizei bereits wegen Körperverletzung seiner Ehefrau bekannt, außerdem war er als Waffenbesitzer registriert.

Polizei geht von psychischen Problemen aus
"Wir gehen davon aus, dass der Täter psychische Probleme hat", sagte ein Polizeisprecher. Über die genauen Hintergründe des Familiendramas gab es zunächst keine Erkenntnisse. Auch die Motive des 63-Jährigen sind noch völlig unklar. "Dazu können wir noch gar nichts sagen", sagte der Sprecher.