Teils heillos überfüllte Justizanstalten, Gang-Bildungen in Zellen, in den heimischen Gefängnissen herrscht das Faustrecht: Nicht einmal die Uniform schützt vor brutalen Übergriffen.Von Ende Mai 2021 bis Dezember 2022 gab es in den heimischen Häfen 695 registrierte Angriffe auf Beamte. Das geht aus einer brandaktuellen Beantwortung einer parlamentarischen FP-Anfrage hervor.
An der traurigen Spitze dabei: Der größte Häfen Österreichs, die Justizanstalt Wien-Josefstadt, mit 166 Übergriffen, gefolgt von der Justizanstalt Asten (OÖ, therapeutisch-forensisches Zentrum) mit der bemerkenswert hohen Zahl von 103 Übergriffen. Der letzte Stockerlplatz geht nach Graz: 62 Angriffe in der JA Graz-Jakomini. Auf Platz 4 folgt der berüchtigte "Felsen": 49 Übergriffe in der Justizanstalt Stein. Platz 5 geht nach Göllersdorf (Hollabrunn) - im forensischen-therapeutischen Zentrum gab es 35 Übergriffe. 34 Angriffe und somit Platz 6 geht an die Karlau (Stmk.)
Nach einem Vorfall am 3. Jänner 2022 in der Justizanstalt Josefstadt hatte ein Beamter 262 Tage im Krankenstand verbringen müssen. 129 Tage "im Stand" war ein "Wärter" nach einer Attacke am 26. November 2021 in der Justizanstalt Hirtenberg (Baden), 121 Tage im Krankenstand verbringen musste ein Beamter nach einer Verletzung am 3. Dezember 2021 in Krems. Die Summe aller Krankenstandstage der versehrten Beamten ist weit im vierstelligen Bereich.
Aus dem Wachebediensteten-Hilfeleistungsgesetz wurden in jenem Zeitrum 61.581,68 Euro ausgeschüttet - 33 Anträge wurden gestellt, 26 davon erledigt.
Zum Vergleich: In der letzten parlamentarischen Anfrage hatte es "nur" 460 Angriff in 17 Monaten (Zeitraum 1. Jänner 2020 bis Ende Mai 2021) gegeben, dieses Mal (Ende Mai 2021 bis Ende 2022) fast 700 Übergriffe in 19 Monaten.
Nationalrat Christian Lausch (FP), der die Anfrage gestellt hatte, dazu: "Fast 700 Übergriffe auf Justizwachebeamte ist ein Wahnsinn. Und was die Krankenstandstage Geld Kosten, nämlich Steuergeld! Bemerkenswert ist auch, dass es allein im forensisch-therapeutischen Zentrum Asten über 100 Übergriffe gegeben hat. Dort sind neben Mittersteig, Göllersdorf, Favoriten jene Häftlinge untergebracht, die ja die Justizministerin entlassen will bzw. wollte."