Coronavirus

70 Verdachtsfälle auf neue Mutation in Österreich

Gesundheitsminister Rudi Anschober meldete sich mit einer "negativen Botschaft" im Nationalrat: 70 Mutations-Verdachtsfälle, schwierigste Zeit kommt.

Rene Findenig
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Immer mehr Mutationsfälle tauchen in Österreich.
Immer mehr Mutationsfälle tauchen in Österreich.
Christophe Gateau / dpa / picturedesk.com

Der grüne Gesundheitsminister Rudi Anschober nahm am Mittwoch im Nationalrat Stellung zu Impf-Kritik von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Die rote Politikerin hatte über 20 Anfragen an den Minister gerichtet, die sich vor allem um das, ihrer Meinung nach, stockende Corona-Impfen drehten. "Jeder Tag, jede Stunde ist wichtig", so Rendi-Wagner, der Impfstoff müsse sofort verimpft werden und dürfe nicht gebunkert werden. Gleichzeitig müsse man die Bürger besser aufklären.

Gesundheitsminister antwortete mit einer "negativen Botschaft": "Wir erleben nun die schwierigsten Wochen der Pandemie", denn die Mutation breite sich massiv aus. Bei 70 Personen gebe es nun neue Verdachtsfälle auf die B1.1.7-Variante des Coronavirus, so Anschober. In österreichischen Nachbarländern zeige sich bereits die rasante Ausbreitung des hochansteckenden Virus. Sequenzierungen sollen nun klären, wie viele Bürger mit der Mutation infiziert sind.

Auf zehn Infizierte 15 neue Ansteckungen

Anschober verwies auch auf Irland, das innerhalb kürzester Zeit durch die Mutation vom Corona-Vorzeigeland beinahe zum Schlusslicht wurde. Für Anschober bestimmen die verfügbaren Mengen des Impfstoffs, wie schwierig die Lage in Österreich demnächst werde. Auf zehn Infizierte würden durch die neue Mutation 15 neue Ansteckungen kommen, so Anschober. Zu der Kritik, dass Impfdosen gebunkert würden, spricht der Minister von "Halbwahrheiten". Die Regierung habe eine Impfstrategie, die konsequent und transparent umgesetzt werde.

3,8 Millionen zugesagte Impfdosen von Biontech/Pfizer seien der neueste Stand, so Anschober. Geimpft seien bereits 52.925 Menschen worden, in Alten- und Pflegeheimen sowie bei bestimmten Gesundheitsberufen. Bis Jahresende soll es weit über neun Millionen Impfdosen alleine für Biontech/Pfizer für Österreich geben. Bis Ende jeder Woche würden laufend rund 61.000 neue Impfdosen nach Österreich geliefert.

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