Politik

700 Millionen-Paket soll Pflegeberufe reizvoller machen

Das Arbeitsministerium investiert 700 Millionen Euro in eine Corona-Job-Offensive. Schwerpunkte sind Pflege- und Gesundheitsberufe.

Jochen Dobnik
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Pflegeberufe werden zunehmend gefragter. Die Bundesregierung setzt jetzt in diesem Bereich eine Job-Offensive.
Pflegeberufe werden zunehmend gefragter. Die Bundesregierung setzt jetzt in diesem Bereich eine Job-Offensive.
Robert Newald / picturedesk.com

"Qualifizierung ist der Schlüssel, um nach der Corona-Krise wieder rasch am Arbeitsmarkt durchstarten zu können", stellt Arbeitsminister Martin Kocher fest. Deshalb schnürt die Bundesregierung gemeinsam mit dem AMS ein 700 Millionen Euro schweres Aus- und Weiterbildungspaket für Jobsuchende.

4.500 offene Jobs in der Pflege

Damit will Kocher Jobsuchenden auch inmitten der tiefsten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg eine Perspektive geben. "Wir haben ungefähr 100.000 Personen, die dadurch weiter-, auf- oder umqualifiziert werden können. 37.000 Personen sind mit Stand Ende Jänner 2021 bereits in dieser Corona-Joboffensive."

Arbeitsminister <strong>Martin Kocher</strong> investiert 700 Millionen Euro in neue Jobs.
Arbeitsminister Martin Kocher investiert 700 Millionen Euro in neue Jobs.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Die Schwerpunkte liegen im Gesundheits- und Pflegebereich. Derzeit gebe es dort österreichweit 4.500 offene Stellen: "Die Nachfrage nach diesen Personen am Arbeitsmarkt wird zunehmend größer. Wir haben gerade 7.500 zusätzliche Aus- und Weiterbildungsplätze geschaffen, die Wiener Pflegestiftung schafft 940 zusätzliche Plätze", so Kocher.

Online-Casting für werdende Pflegekräfte

"Wir müssen allen Arbeitslosen, die Interesse am Pflegeberuf haben, den roten Teppich ausrollen. Die Devise muss lauten: 'Ausbilden, ausbilden, ausbilden!'", betonte zuletzt SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Ab April sollen alle Jobsuchenden die Möglichkeit haben, mithilfe eines Online-Selbsteinschätzungs-Tools herauszufinden, ob der Pflegeberuf passend für sie wäre (oder nicht).

Darin werden neben Grundhaltungen wie Respekt und Toleranz, auch eine Reihe von persönlichen Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein und Selbständigkeit, die physische und psychische Belastbarkeit und zeitliche Flexibilität abgefragt und bewertet.