Mit den legendären Tupperpartys wurde das gleichnamige Unternehmen weltweit bekannt. Doch jetzt scheint die Party vorbei zu sein, der Frischhaltedosen-Hersteller steht kurz vor der Pleite, berichtet "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Unternehmen könnte noch in dieser Woche Gläubigerschutz beantragen, berichtete die Agentur Bloomberg am Montag
Plastikdosen als Design- und Haushaltsklassiker, Partys als Verkaufskanal. All das war ein Mal. Heute steckt das Unternehmen aus Orlando (Florida) tief in der Krise. Mittlerweile stehen 700 Millionen Euro Schulden in den Büchern der Kultmarke.
Die Vorbereitungen für den Insolvenzantrag folgten langwierigen Verhandlungen zwischen Tupperware und seinen Kreditgebern. Tupperware reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme. Das 1946 gegründete Unternehmen, das in den 1950er-Jahren durch "Tupperware-Partys" populär wurde, kämpft seit geraumer Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten. Trotz eines kurzen Aufschwungs während der Corona-Pandemie gingen die Umsätze in den letzten Quartalen zurück.
Bereits im März hatte das Unternehmen vor Liquiditätsproblemen gewarnt und Zweifel am Fortbestand geäußert. Die Aktie des Unternehmens brach nach Bekanntwerden der Nachricht im nachbörslichen Handel um 15,8 Prozent ein, nachdem sie im regulären Handel bereits um 57 Prozent gefallen war.
Während sich der Einzelhandel in den vergangenen Jahren mehr und mehr ins Internet verlagert hat, wo Shopping-Giganten wie Amazon oder Alibaba mit enormer Marktmacht die Preise drücken, setzte Tupperware lange Zeit unbeirrt weiter auf seine klassischen Verkaufswege und auch vergleichsweise teure Produkte.
"Partys sind noch immer unser Verkaufsmodell", sagte der damalige Konzernchef Rick Goings der Deutschen Presse-Agentur noch 2017 – trotz immer stärkerer Konkurrenz aus dem Internet. Direkte Ansprache durch Bekannte oder Verwandte im Verkauf sei vor allem für jüngere Leute äußerst wichtig. "Derzeit haben wir fast nur Partys."