Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Über 33 Millionen Infektionen wurden offiziell nachgewiesen. Antikörperstudien zeigen allerdings – die Dunkelziffer ist deutlich höher.
Die britische Zeitung "Economist" hat 279 Antikörperstudien in 19 Ländern untersucht. Die Recherche deutet darauf hin, dass sich bereits im Januar mehr als eine Million Menschen pro Tag mit dem Virus angesteckt haben dürften. Viele Menschen könnten bereits am Virus gestorben sein, als Covid-19 auf der Welt noch nicht als Bedrohung wahrgenommen wurde. In den Statistiken ist dies jedoch nicht festgehalten.
Antikörper im Blut sind ein sicherer Hinweis, ob eine Person bereits mit Covid-19 infiziert war. Im Mai soll die tägliche Ansteckungsrate auf der Welt mehr als fünf Millionen betragen haben. Laut dem Magazin sollen sich mittlerweile rund 6,4-9,3 Prozent der Weltbevölkerung angesteckt haben. Das sind zwischen 500 und 730 Millionen Menschen.
Beim "Economist" ist man sich sicher, dass das Virus inzwischen in allen Erdteilen verbreitet, aber weniger tödlich sei. Allerdings schließen die Autoren nicht aus, dass viele Todesfälle falsch gezählt wurden. In diesem Winter sprechen die Autoren von einer besorgniserregenden Situation. Diese soll sich bis zum nächsten Winter jedoch verbessert haben.
Die WHO hat bislang noch keine offiziellen Daten zu Antikörper-Studien veröffentlicht. Experten der Weltgesundheitsorganisation schätzen jedoch, dass rund zehn Prozent Prozent der Weltbevölkerung möglicherweise bereits infiziert war – eine Zahl, die mit der Studie des Economist übereinstimmen würde.