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7000 Österreicher halten sich derzeit in Ägypten auf

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Gewaltspirale in Ägypten eskaliert weiter. Deshalb hat das Außenministerium nun eine partielle Reisewarnung für das einstmals beliebte Urlaubsland ausgesprochen. Das Amt warnt auf seiner Homepage vor einem "hohen Sicherheitsrisiko". Etwa 5000 österreichische Touristen und 1800 Auslandsösterreicher befinden sich derzeit im Land. Im Badeort Hurghada gab es bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei bereits einen Toten.

Die Gewaltspirale in Ägypten eskaliert weiter. Deshalb hat das Außenministerium nun eine partielle Reisewarnung für das einstmals beliebte Urlaubsland ausgesprochen. Das Amt warnt auf seiner Homepage vor einem "hohen Sicherheitsrisiko". Etwa 5000 österreichische Touristen und 1800 Auslandsösterreicher befinden sich derzeit im Land. Im Badeort Hurghada gab es bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei bereits einen Toten.

Auf seiner Homepage rät das Ministerium "aufgrund der aktuellen politischen Ereignisse von nicht dringend notwendigen Reisen nach Ägypten ab" und spricht von einem "hohen Sicherheitsrisiko". Eine partielle Reisewarnung gelte "für Saharagebiete und für den Sinai abseits der Tourismusorte am Golf von Akaba". In allen anderen Landesteilen herrsche hohes Sicherheitsrisiko.

Viele Österreicher halten trotz schwerer Unruhen an ihrem Urlaub in dem nordafrikanischen Land fest. Obwohl sich die Ereignisse nach der gewaltsamen Räumung von Protestcamps der Muslimbrüder in Kairo überschlugen, habe es in den vergangenen Tagen "keine nennenswerten Stornierungen oder Umbuchungen" gegeben, wie der Reiseveranstalter TUI am Donnerstag erklärte. Derzeit befinden sich rund 5.000 österreichische Touristen und 1.800 Auslandsösterreicher in Ägypten, wie das Außenministerium mitteilte.

TUI: "Flieger nach Ägypten sind voll"

 "Die Flieger nach Ägypten sind voll", betonte Josef Peterleithner, Konzernsprecher von TUI Austria. Ähnlich sei die Buchungslage für die kommenden ein bis zwei Wochen. Die österreichischen Ägypten-Urlauber würden die Lage in ihrer Zieldestination ohnehin regelmäßig verfolgen und wüssten, dass die Unruhen die Tourismusgebiete am Roten Meer nicht beträfen.

Lediglich Tagesausflüge in größere Städte wie Luxor oder Kairo seien derzeit abgesagt - die Sicherheit der Reisenden stehe hier an oberster Stelle, so Peterleithner. In Österreich sei eine Kulanzlösung bei Stornierungen immer möglich, so Peterleithner. Eine generelle kostenlose Stornierung von Reisen nach Ägypten gebe es jedoch nicht.

Eine Woche lang kostenlose Umbuchungen

TUI Österreich bietet allen Gästen, die innerhalb der nächsten sieben Tage in das Land am Nil reisen, eine kostenlose Umbuchungsmöglichkeit an. Eine kostenlose Umbuchung setze aber auch "Flexibilität des Kunden hinsichtlich Destination, Abflughafen, Termin und Preis" voraus, ließ der Sprecher wissen. Die Kulanzlösung in Anspruch nehmen können Kunden, die bis zum einschließlich 22. August verreisen.

Neben Ägypten-Urlaubern des Reisekonzerns TUI können auch solche von Thomas Cook, Dertour und FTI wegen der jüngsten Gewaltausbrüche in dem Land ohne Mehrkosten auf andere Reiseziele ausweichen. Die kostenlosen Umbuchungen würden aus Kulanz angeboten, erklärten die Unternehmen am Donnerstag.

Thomas Cook - bekannt unter Marken wie Öger Tours, Neckermann Reisen und Bucher - biete die Möglichkeit der Umbuchung zunächst bis zum 23. August an, erklärte eine Sprecherin. Für Stornierungen werde aber eine Gebühr fällig. Bei FTI und Dertour ("ITS", "Jahn Reisen") gilt die Regelung bis zum 22. August.

Ausgangssperre auch in Sharm el-Sheikh

Die Touristengebiete Rotes Meer, Assuan und Luxor seien von der von der Übergangsregierung verhängten Ausgangssperre (19.00 bis 6.00 Uhr) nicht betroffen, wohl aber Sharm el-Sheikh, so das Außenamt. Einschränkungen der Infrastruktur könnten auch in den Tourismuszentren die Versorgungslage betreffen.

Das Außenamt berichtete zwar von einigen Anfragen bezüglich der Situation in Ägypten. Eine Reisewarnung sei aber "derzeit nicht geplant", so Außenamtssprecher Nikolaus Lutterotti. In den ägyptischen Tourismusressorts am Golf von Akaba zwischen Sharm el Sheikh und Nuwaiba, sowie an der Westküste des Golfs von Suez, wie Ain Sukhna, Hurghada und Marsa Alam erscheine die Lage derzeit stabil. Sie seien bisher von den Ausschreitungen nicht betroffen, hieß es am Donnerstag auf der Homepage des Ministeriums.

Erster Zwischenfall in Hurghada

In der Nacht auf Freitag gab es bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in dem Badeort Hurghada allerdings den ersten Toten.

Trotzdem werde Österreichern, die sich in Ballungszentren befinden, empfohlen, die Heimreise anzutreten, sollte ihr Aufenthalt nicht dringend notwendig sein. "Österreicher, die sich dazu entschließen, in Ägypten zu bleiben, sollten Ihre täglichen Bewegungen auf ein Mindestmaß einschränken", rät das Ministerium.