Verdacht auf Falschgeld

72-Jähriger zahlte mit 100er-Schein, dann kam Polizei

Josef K. wollte beim Diskonter im Bezirk Melk mit einem 100 €-Schein zahlen, doch die Kassierin dachte es sei Falschgeld und holte die Polizei.

Tanja Horaczek
72-Jähriger zahlte mit 100er-Schein, dann kam Polizei
Der Pensionist wurde beschuldigt mit Falschgeld bezahlt zu haben.
"Heute"/hot

Diesen Einkaufstag im Herbst 2023 wird Josef K. (Name auf Wunsch geändert) aus dem Bezirk Melk nicht so schnell vergessen. Als er an der Kasse eines Diskonters mit einem 100 Euro-Schein zahlen wollte, schlug die Kassierin plötzlich Alarm. Die Dame soll durch den gesamten Markt geschrien haben: "Da will einer mit einem falschen 100er zahlen!" 

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    Der angebliche falsche 100er wurde von der Polizei sichergestellt.
    Der angebliche falsche 100er wurde von der Polizei sichergestellt.
    Privat

    Vier Polizisten rückten an

    Obwohl Josef K. der Frau die vorhandenen Sicherheitszeichen zeigte, alarmierte sie die Polizei. "Ich stand da wie ein Schwerverbrecher und musste neben der Kasse warten - alle Augen waren auf mich gerichtet", teilte der 72-Jährige im "Heute"-Gespräch mit. Kurz darauf wollte eine ausländische Pflegekraft ebenfalls mit einem 100er zahlen, auch hier soll die Kassakraft Falschgeld vermutet haben. Die Pflegerin musste laut Infos ebenfalls an der Seite warten. Wenige Minuten später trafen vier Polizisten im Supermarkt ein.

    Ich stand da wie ein Schwerverbrecher und musste neben der Kasse auf die Polizei warten.
    Josef K. 
    Supermarkt-Kunde aus NÖ

    Vor den Augen der anderen Kunden wurden dann die Daten von Herrn K. aufgenommen und das mutmaßliche Falschgeld wurde eingezogen. "Ich musste auch noch mit auf den Polizeiposten zur Einvernahme. Und das nur, weil ich mit einem etwas älteren 100 Euro-Schein bezahlen wollte", ärgert sich der ehemalige Selbstständige. Der 72-jährige Pensionist wurde wegen Verdacht auf Weitergabe von nachgemachten oder verfälschten Geldes angezeigt.

    Nach drei Monaten wurde das Verfahren eingestellt. "Die Banknote war laut Überprüfung doch echt. Ich wurde zu unrecht mitten im Markt gedemütigt. Ich habe auch mit der Firma Hofer Kontakt aufgenommen, weil ich nach diesen Beschuldigungen eine Wiedergutmachung in Form einer Spende für eine karitative Einrichtung erwirken wollte. Doch es wurde mir nur ein Gutschein im Rahmen von 30 Euro angeboten", betont der 72-Jährige. Zurück bleibt bei ihm ein bitterer Beigeschmack: "Ich bin in der Region viel unterwegs, viele kennen mich. Und dann wird man vor allen Leuten bloßgestellt, nur weil die Dame an der Kasse diesen 100er nicht erkannt hatte."

    hot
    Akt.