Gleich 74 schwerwiegende Regelverstöße zwischen den Jahren 2009 und 2022 hat die FA in ihren Ermittlungen entdeckt, deshalb auch Anklage gegen die "Blues" erhoben. Alle diese Fälle beziehen sich damit auf die Ära des russischen Oligarchen Romana Abramowitsch, der den Klub aufgrund der Sanktionen gegen Russland 2022 an den US-Amerikaner Todd Boehly verkauft hatte.
Besonders kurios dabei: Nach der Übernahme des Vereins haben die neuen Klubbesitzer Englands Fußballverband selbst über mögliche Regelverstöße Chelseas in der Vergangenheit informiert, zeigten sich nun "erfreut" über die Ermittlungen.
Worum es konkret geht, ist nicht bekannt. Es soll sich aber um Verstöße von Bestimmungen der FA in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Spielerberatern sowie um das Verbot des sogenannten "Third Party Ownership", also die Beteiligung von Investoren an Spielertransfersummen, gehandelt haben. Als schon vor zwei Jahren über mögliche Ermittlungen gegen den Premier-League-Verein spekuliert wurde, waren unter anderem womöglich illegale Zahlungen an sechs Offshore-Unternehmen genannt worden, die sich nicht in den Finanzunterlagen des Vereins fanden.
Die meisten Verstöße seien von den Spielzeiten 2010/11 bis 2015/16 passiert, heißt es vonseiten der FA. In genau diesem Zeitraum gewannen die "Blues" die Champions League (2012), wurden 2015 englischer Meister. Abramowitsch hatte den Verein 2003 übernommen.
"Unmittelbar nach Abschluss des Kaufs meldete der Verein diese Angelegenheiten selbstständig allen zuständigen Aufsichtsbehörden, einschließlich der FA. Der Verein hat während dieses Prozesses beispiellose Transparenz gezeigt. Wir werden weiterhin eng mit der FA zusammenarbeiten, um diese Angelegenheit so schnell wie möglich abzuschließen", erklärten die Londoner selbst in einer Stellungnahme.
Chelsea kann nun bis 19. September eine Stellungnahme zur Anklage abgeben. Als Strafmaß könnte englischen Medienberichten zufolge eine Transfersperre oder gar ein Punkteabzug infrage kommen. Wahrscheinlicher soll aber eine hohe Geldstrafe sein, da die "Blues" kooperierten.
