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8 Jahre Haft für Mord an Pensionisten

Heute Redaktion
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Weil er während der Jugendkrawalle in London im vergangenen August einen unbeteiligten Pensionisten tödlich verletzte, ist ein britischer Teenager am Dienstag zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der Tod des 68-jährigen Richard Mannington Bowes sei grundlos und unnötig gewesen, sagte Richter John Saunders am Dienstag bei der Urteilsverkündung in London. Für die britische Öffentlichkeit sei der Vorfall "eines der schockierendsten, wenn nicht das schockierendste Ereignis der Londoner Unruhen überhaupt" gewesen.

Der 17-Jährige bekannte sich des Totschlags, gewalttätiger Ausschreitungen und Diebstahls schuldig. Bilder einer Überwachungskamera zeigten, wie er während der Krawalle Fensterscheiben einschlug, Geschäfte plünderte, Gegenstände auf Polizisten schleuderte und Abfalleimer in die Straßen rollte, damit diese angezündet werden konnten.

Opfer versuchte Mistkübel-Brand zu löschen

Der Pensionist wurde Opfer der Ausschreitungen, als er versuchte, einen brennenden Eimer zu löschen. Der Angeklagte schlug den 68-Jährigen zu Boden und prügelte ihn bewusstlos. Der Mann erlitt Hirnschäden und starb drei Tage später im Krankenhaus. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnten Polizisten dem am Boden liegenden Opfer mehrere Minuten lang nicht helfen, weil sie selbst angegriffen wurden.

Mutter auch verurteilt

Die Mutter des Teenagers wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt. Sie hatte sich schuldig bekannt, durch die Beseitigung der Kleidung ihres Sohnes die Arbeit der Justiz behindert zu haben.

Die Jugendkrawalle hatten begonnen, nachdem ein Mann in London am 4. August vergangenen Jahres von einem Polizisten erschossen worden war. Die Welle der Jugendgewalt hatte sich auf mehrere Viertel Londons und andere englische Städte ausgeweitet. Im Zusammenhang mit den Unruhen wurden 4130 Menschen festgenommen und gegen 2577 Verdächtige Verfahren angestrengt.

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